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Tonga - HaßßßAAABBBapai Inseln, Luangahu (23.10.2012 10:24)

Latitude: 19° 52' 22" S, Longitude: 174° 28' 50" W

Gemeinsam mit der SY Namani gehen wir vor der kleinen Insel Luangahu vor Anker. Ein herrlicher Sandstrand umsäumt die gesamte Insel, schnell haben wir sie einmal umrundet. Die Insel zu durchqueren ist wegen der dichten Vegetation jedoch nicht möglich. Mal abgesehen von ein paar Vögeln, Flughunden, vielen Krebsen und einer dicken schwarz-weiss gestreiften Schlange im Dickicht ist die Insel unbewohnt. Wir geniessen zwei Tage mit Nick, Nana und Markus die unberührte Natur auf "unserer Robinsoninsel", gehen schwimmen, schnorcheln und machen Lagerfeuer.


Tonga - HaßßßAAABBBapai Inseln, Lifuka, Pangai (22.10.2012 10:14)

Latitude: 19° 48' 11" S, Longitude: 174° 21' 29" W

Auf der Insel Lifuka machen wir einen kurzen Stopp, um uns für die HaßßßAAABBBapai-Inselgruppe beim Zoll im Hauptort Pangai anzumelden. Zum Glück erlaubt uns der nette Zollbeamte, dass wir am nächsten Morgen gleich wieder zum Abmelden kommen können, damit wir auf unserer Reise durch die HaßßßAAABBBapai-Gruppe nach Süden nicht wieder nach Lifuka zurücksegeln müssen.

Wir spazieren durch den Ort, der nichts Interessantes zu bieten hat, sondern eher an ein verstaubtes texanisches Dorf in der Prärie erinnert. Auf dem Markt holen wir eine Wassermelone, besuchen einen Friedhof mit den typischen Sandhügelgräbern und bunten Stoffbannern, schliesslich lernen wir noch Sabine aus Nürnberg kennen. Sie lebt mit ihrem irischen Freund schon ein paar Jahre in Tonga und betreibt inzwischen in Pangai eine Tauchschule. Bei einem netten Plausch auf ihrer Gartenterrasse erfahren wir Einiges über die Buckelwale in Tonga.


Tonga - HaßßßAAABBBapai Inseln, HaßßßAAABBBano (20.10.2012 09:32)

Latitude: 19° 40' 14" S, Longitude: 174° 17' 24" W

Unter einem herrlichen Sternenhimmel segeln wir über Nacht von der VavaßßßAAABBBu-Inselgruppe weiter nach Süden zur HaßßßAAABBBapai-Gruppe. Diese Inselgruppe wird wegen der kargen Infrastruktur nicht so stark von den Yachties bereist. Wir wollen hier jedoch etwa zwei Wochen verweilen, bevor wir dann in Tongatapu wieder auf die grosse "Seglergemeinde" treffen, die auf ein Wetterfenster nach Neuseeland wartet.

Bei Sonnenaufgang erreichen wir HaßßßAAABBBano. Wir sind das einzige Segelboot in der Ankerbucht, geniessen den einsamen Sandstrand und schnorcheln zwischen grossen Korallenriffen und Fischschwärmen.

In dem kleinen Dorf HaßßßAAABBBano (ca. 200 Einwohner) treffen sich zum Sonnabend die Frauen in einer Art Gemeindehalle zum Weben, Flechten, Essen und Quatschen. Einmal im Monat ist dies ihr Tag - ohne Kinder, ohne Verpflichtungen. Als das Treffen zu Ende ist, kommen uns die freundlich grüssenden Frauen mit grossen Bastteppichen unterm Arm entgegen. Diese Matten sind in vielen tonganischen Wohnhäusern das wichtigste Inventar, denn meist gibt es weder Stühle, Tische, Betten noch Schränke. Alles spielt sich auf dem mit Bastmatten ausgelegtem Fussboden ab. Die Verständigung mit diesen Frauen ist leider schwierig, da sie kaum Englisch verstehen.

Später kommen wir im Dorf noch mit Manu (netter Mann Ende 40) ins Gespräch. Er erzählt uns wie zufrieden die Menschen hier leben. Manu hat selbst ein paar Jahre in Neuseeland und Australien gewohnt, allerdings war ihm das Leben dort zu hektisch, stressig und zu teuer. Er geniesst das einfache, friedliche Leben mit seiner Familie in Tonga. Ihre Lebensmittel bauen sie selbst an. HaßßßAAABBBano ist wie viele andere Inseln in Tonga sehr fruchtbar, ausserdem gibt es genug Schweine und Fische. Manu muss nur eine Rechnung im Monat zahlen: 60 Panga (ca. 30 Euro) Strompauschale. Seinen Fisch kann er für 6 Panga das Kilo verkaufen, wenn er an zwei Abenden zum Fischfang rausfährt, hat er das Geld für die Stromrechnung zusammen. Ansonsten sagt er, braucht seine Familie kaum Geld: nur für Klopapier und Seife, ab und zu mal für Schulstifte oder T-Shirts.

Am nächsten Tag kommt die SY Namani an, Nick, Niclas und Hannes spielen ausgelassen am Strand und ich mache einen kleinen Spaziergang. Den Weg säumen Kokospalmen, Eukalyptusbäume, Tarofelder und Mangobäume. Natürlich sammle ich wieder Mangos auf, es liegen so viele reife Früchte am Boden, dass auch die umherlaufenden Schweine nicht alles auffressen können.

Mit unserem Dinghy gehen wir auf Flughundsuche. Wir fahren die schroffe Küste entlang und müssen gar nicht lang suchen: es stinkt auf einmal wie im Affengehege und lautes Geschrei kommt von den auf den Felsen stehenden Bäumen herunter. Hunderte Flughunde hängen kopfüber an den Zweigen. Einige fliegen schimpfend umher als sie uns bemerken. Es ist ein eigenartiger Anblick, es hat etwas märchenhaftes: kleine Ohren, spitze Nase, riesige Flügel und zwei kleine Füsse - wie eine fliegende Ratte ohne Schwanz.


Tonga - VavaßßßAAABBBu Inseln, VakaßßßAAABBBeitu (15.10.2012 12:15)

Latitude: 18° 43' 20" S, Longitude: 174° 06' 05" W

Wir steuern VakaßßßAAABBBeitu an, weil es hier einen tollen Korallengarten geben soll - wir sind gespannt. Am Vormittag ist Niedrigwasser, wir laufen über das Riff, die Wellen brechen sich heftig an der Riffkante, so dass wir es nicht ins Wasser schaffen. Am Nachmittag unternehmen wir einen zweiten Versuch, es ist Hochwasser, wir können über das Riff schwimmen und durch die ruhiger gewordenen Wellen durchschnorcheln. Es ist Wahnsinn, ein wahrhafter Korallengarten, die verschiedensten Korallenarten wachsen dicht aneinander, so dass man den Boden nicht mehr sieht. Die vielen Farbtöne sind überwältigend, so eine Pracht haben wir auf dieser Reise in der Südsee noch nirgends gesehen. Leider ist niemand mit einer Unterwasserkamera dabei - aber wir geniessen den Augenblick.

In den nächsten Tagen werden wir zurück in den Hauptort Neiafu segeln, um uns aus der VavaßßßAAABBBu Inselgruppe auszuklarieren. Obwohl wir Tonga noch nicht verlassen, sondern nur zur nächsten Inselgruppe HaßßßAAABBBapai nach Süden weiter wollen, sind drei Behördengänge notwendig (Immigrationsamt, Hafenmeister, Zoll).


Tonga - VavaßßßAAABBBu Inseln, Fofoa (13.10.2012 10:11)

Latitude: 18° 42' 17" S, Longitude: 174° 07' 57" W

Es ist ein besonderer Segeltag, denn vor der Küste der kleinen Inseln Foelifuka und Fofoa können wir jeweils ganz in der Nähe unseres Bootes Buckelwale beobachten. Direkt neben uns taucht eins der riesigen Tiere ab - der Rücken will einfach kein Ende nehmen! Wir schreien vor Begeisterung, wenn die spielenden Wale mit den Köpfen aus dem Wasser kommen.

Auf der Insel Fofoa leben zwei Familien. Elke und Werner aus Süddeutschland sind seit 1994 mit ihrem Segelboot hier aufgeschlagen. Sie haben sich ein Stück Land gepachtet und inzwischen das Segelboot gegen ein hübsches Häuschen getauscht, wobei sie weiterhin wie auf dem Boot völlig autark leben, da es keinerlei Infrstruktur auf der Insel gibt. Elke und Werner betreiben den Trans-Ocean-Stützpunkt von Tonga und versorgen die durchreisenden Segler mit vielen hilfreichen Infos. Schon lange vor unserer Ankunft in Tonga standen wir mit ihnen in Kontakt. Nun folgten wir gern ihrer Einladung und besuchen sie in ihrem kleinen Paradies. Elke und Werner haben uns sehr herzlich empfangen und mit lokalen Gerichten aus dem eigenen Anbau verwöhnt. Wir haben wieder viel gelernt und möchten uns auf diesem Wege nocheinmal für die beiden schönen Tage an der Blauen Lagune bedanken.


Tonga - VavaßßßAAABBBu Inseln, Port Maurelle (09.10.2012 13:43)

Latitude: 18° 42' 03" S, Longitude: 174° 01' 53" W

Genau wie in Niue liegen wir hier in Port Maurelle gemeinsam mit der SY Aspasia und SY Namani vor Anker. Susi bäckt einen leckeren Kuchen. Hannes, Niclas und Nick paddeln gemeinsam im Kajak um die SY Namani. Das Wasser schimmert in verschiedenen Blau- und Grüntönen. Die felsige Bucht mit dem kleinen Sandstrand ist einfach idyllisch.

Mit unserem Dinghy fahren wir zur Swallows Cave. Nur vom Meer aus ist der Zugang möglich. Wir fahren mit dem Dinghy in die grosse Grotte hinein, sichern das Dinghy und klettern in den hinteren Teil der Höhle. Mit den Taschenlampen erkunden wir jeden Winkel. Danach schnorcheln wir in der Grotte, auch das finden die Jungs sehr abenteuerlich. Wir schwimmen aus der Grotte raus, sehen einige kleine Rifffische und Korallen und finden eine andere kleinere Grotte, wo wir unter einem kleinen Felsen durchtauchen (ohne die Jungs), um in einen anderen Höhlenteil zu gelangen.

Von unserer Ankerbucht aus führen zwei Wege durch den Wald nach Falevai und nach Otea. In beiden kleinen Dörfern gibt es keine Strassen oder befestigte Wege, da es keine Autos gibt. Ein paar Häuser stehen auf einer grossen, hügeligen Wiese. Kein Laden, dafür aber zwei Kirchen. Auf der Insel gibt es keinen Strom, bald sollen einige Häuser jedoch Solarpanelle bekommen - die Gruben für die Fundamente der Ständer sind schon ausgehoben. Bereits auf den Waldwegen sind uns einige Schweine begegnet. Im Dorf selbst laufen mehr Schweine wild umher als was wir Menschen antreffen. Es scheint eine Kreuzung aus Wild- und Hausschwein zu sein. Neben den vielen Schweinen sehen wir auch Kühe, Ziegen, Hühner und Pferde frei durch die Dörfer und Wälder streifen. Die Jungs sind begeistert - es müssen nicht immer exotische Tiere sein!


Tonga - VavaßßßAAABBB Inseln, Mala (07.10.2012 12:00)

Latitude: 18° 41' 12" S, Longitude: 174° 01' 25" W

Wir ankern vor Mala in türkis leuchtendem Wasser. Bei einem kleinen Spaziergang haben wir die Miniinsel schnell erkundet. Unterwegs sammeln wir Mangos auf - endlich sind sie reif! Seit unserer Ankunft in der Südsee im Mai hatte Heike sich auf die süssen Früchte gefreut, doch leider war das zur falschen Jahreszeit. Die Sonne traut sich nun endlich auch wieder raus und wir gehen schnorcheln. Dabei entdecken wir viele blaue Seesterne.


Tonga - VavaßßßAAABBBu Inseln, Neiafu (04.10.2012 10:57)

Latitude: 18° 39' 14" S, Longitude: 173° 59' 02" W

Auf dem Weg von Niue nach Tonga geniessen wir zwei Tage Sonntagssegelwetter, angenehme Welle, guter Segelwind und Sonnenschein. Am 1. Oktober - mitten auf dem Pazifik - passiert es: Niclas verliert seinen ersten Zahn, er ist mächtig stolz und aufgeregt. In der Nacht vor unserer Ankunft in Tonga bricht es über uns herein: kräftige Windböen im Wechsel mit absoluter Windstille, Gewitter, drehende Winde und sehr starke Regengüsse. Das Königreich Tonga begrüsst uns am Morgen mit dichtem Nebel und Nieselregen. Man erzählt uns, dass die Sonne hier seit einer Woche nicht durch die Regenwolken durchgekommen ist.

Eigentlich sollten wir am 3. Oktober in Tonga angekommen, aber hier war bereits der 4.10. - wir sind über die Datumsgrenze gesegelt und haben damit den 3.10.2012 nicht erlebt - naja, es gibt wahrscheinlich Schlimmeres. Wir befinden uns zwar immernoch auf westlicher Länge, aber der König von Tonga hatte die Datumsgrenze verlegt, damit sein Reich nicht einen Tag hinter den bedeutenden Staaten Neuseeland und Australien "hinterherhängt".

Das Königreich Tonga besteht aus 171 Inseln, wovon nur 36 bewohnt sind. Die Landmasse aller Inseln zusammen entspricht etwa der Grösse von Hamburg. In der Inselgruppe VavaßßßAAABBBu laufen wir zuerst den Hauptort Neiafu an, um uns für Tonga einzuklarieren. Erst kommt jemand von der Einwanderungsbehörde zu uns an Bord, um unsere Reisepässe zu prüfen, danach begutachtet ein Quarantänebeauftragter unser Boot, schliesslich kommt noch ein Zollbeamter. Der Beauftragte des Gesundheitsministeriums schafft es jedoch erst, am nächsten Tag zu uns, somit dauert es knapp 24 Stunden bis wir komplett einklariert haben.

Wir erkunden den kleinen Ort - ein ungewöhnliches Bild für uns: die Männer tragen Wickelröcke, die Frauen haben aus Palmenwedeln gewebte Matten um die Hüften gebunden und die Kinder tragen Schuluniformen. Es herrscht ein buntes, lautes Treiben in den Strassen. Die kleinen Lebensmittelgeschäfte werden von Chinesen geführt, Hotels und Restaurants sind oft in amerikanischer, neuseeländischer oder australischer Hand. Und was machen die Tonganer? Meist sind sie Selbstversorger - leben von dem, was auf ihrem Grundstück wächst. Es wird fast alles importiert, kaum etwas exportiert. Das Land ist von Entwicklingshilfe abhängig.

Wir unternehmen eine kleine Wanderung in den Mount Talau National Park (der am Stadtrand von Neiafu liegt). Auch wenn das Wetter trüb ist, haben wir von dem Berggipfel aus einen schönen Blick über die Inseln der VavaßßßAAABBBu Gruppe. Am Sonntag besuchen wir den Gottesdienst der St. JosephßßßAAABBBs Kathedrale. Wir sind sehr beeindruckt von dem schönen kräftigen Gesang. Nach der Messe ist Neiafu wie ausgestorben, jegliche Arbeit (auch Hausarbeit) ist am Sonntag in Tonga streng verboten, alle haben sich in ihre Häuser zurückgezogen.


Niue - Alofi (22.09.2012 09:31)

Latitude: 19° 03' 14" S, Longitude: 169° 55' 26" W

Von Suwarrow nach Niue haben wir eine sehr schöne, zügige und sonnige Überfahrt. Der Segelwind und auch die Welle sind angenehm.

Niue ist einer der kleinsten unabhängigen Staaten mit nur 1.100 Einwohnern auf einer 260 km² großen Insel. Ähnlich wie Cook Islands ist Niue ein eigenständiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland. 20.000 Niueaner leben in Neuseeland weitere 3.000 in Australien. Es wird Niuean und Englisch gesprochen.

Man muss sich per Funk bei den Behörden auf Niue melden, bevor man anlanden darf. Daher vermuten wir, dass die Einreise- und Zollformalitäten hier recht streng gehandhabt werden. Weit gefehlt: ein netter Zollbeamter empfängt uns am Steg in Badehose!!! und T-Shirt. Das Formular ist schnell am Steg stehend ausgefüllt und wir dürfen mit den Kindern auf der offenen Ladefläche seines kleinen Transporters zum Immigrationsbüro mitfahren. Direkt vor dem Polizeigebäude klettern wir wieder runter - alles ganz entspannt.

Niue ist keine typische Südseetrauminsel mit weißen Sandstränden, keine Vulkaninsel, kein Atoll sondern "the rock of Polynesia" - eine Insel, die aus korallischem Gestein gewachsen ist. Die felsige Küste bietet vielfältige Ausflugsmöglichkeiten: Wanderwege durch Schluchten, Höhlen mit riesigen Stalagmiten und Stalagtiten, natürliche Riffpools zum Baden und Schnorcheln sowie Felsüberhänge und -brücken.

Im Januar 2004 hat der bisher stärkste Zyklon der Südsee auf Niue 90 % der Häuser und Großteile der Korallen zerstört. Viele Einwohner haben Niue danach verlassen. Bis heute hat sich der kleine Inselstaat jedoch wieder gut erholt, aber die Korallen werden noch lange brauchen, um wieder nachzuwachsen. Beim Tauchen haben wir viele Mini-Korallenstöcke gesehen. Fasziniert haben uns unter Wasser die vielen Canyons, bizarre Felsformationen, einige große Rifffische, sehr hübsch gezeichnete Seeschlangen und die klare Sicht (ca. 50 m). Einmal haben wir Glück, zwei Wale in der Bucht beobachten zu können (allerdings ohne Foto, da keiner von uns seinen Blick von der gigantischen Schwanzflosse rechtzeitig abwenden kann, um die Kamera unter Deck zu holen).

Die Menschen auf Niue sind sehr freundlich und aufgeschlossen, wir kommen oft ins Gesräch. Jeder grüßt jeden, alle Autofahrer winken. Wir bekommen sofort Hilfe bei einer Schweißreparatur am Boot. Ohne auf der Straße den Daumen rauszuhalten, werden wir gefragt, ob wir eine Mitfahrgelegenheit brauchen. Es ist eine sehr herzliche Atmosphäre.

Einen Tag vor unserer Weiterreise gibt es in der Hauptstadt Alofi ein Stadtfest mit viel Tanz und einigen Wettbewerben (wer hat die schwerste Bananenstaude geerntet, wer hat die größte Kokosnusskrabbe gefangen, etc.).


Cook Islands - Suwarrow, Anchorage Island (08.09.2012 21:22)

Latitude: 13° 14' 54" S, Longitude: 163° 06' 28" W

Nach einer knappen Woche auf See - die teilweise so schaukelig war, dass sogar Geschirr zu Bruch ging - erreichen wir das Atoll Suwarrow der Cook Islands.

Seit 1965 sind die Cook Inseln ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit Neuseeland (Neuseeland pflegt die Außenhandelsbeziehungen, übernimmt die Verteidigung und unterstützt die Cook Inseln finanziell). Jeder Cook Insulaner hat die neuseeländische Staatsbürgerschaft, spricht jedoch Cook Island Maori und pflegt die polynesische Kultur (Verwaltungssprache ist Englisch). 21.000 Menschen leben auf den Cook Inseln, allerdings wohnen weitere 50.000 Cook Insulaner in Neuseeland.

Auf einem Seegebiet von 2 Millionen km² (entspricht etwa der Fläche von Westeuropa: BRD, Benelux, Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritanien, Irland) sind die 15 kleinen Cook Inseln verteilt. Die Inseln selbst bestehen insgesamt nur aus einer Landmasse von 240 km² (ca. halb so viel wie die Insel Rügen). Viele der Inseln wurden von Captain Cook entdeckt und daher nach ihm benannt.

Nur auf wenigen Cook Inseln gibt es Ankermöglichkeiten. Wir haben uns auf unserem Weg nach Westen das Atoll Suwarrow ausgesucht, der einzige Nationalpark dieses Landes. Nachdem wir in den Gesellschaftsinseln das Absterben der Korallen allein innerhalb von 8 Jahren leider selbst beobachten konnten, finden wir in Suwarrow eine gesunde, farbenprächtige Unterwasserwelt vor. Auf Suwarrow leben riesige Kokusnusskrabben, unzählige Seevögel, sehr viele Riffhaie und zwei Ranger. Es gibt weder Fähr-, Flug- noch Telefonverbindungen, nur private Segelboote gehen in diesem Naturparadies vor Anker.

Die beiden Parkranger Antz und Harry führen hier von Juni bis November ein wahres Robinsonleben. Sie müssen über 5 Monate mit dem auskommen, was sie an Lebensmitteln zu Beginn der Saison mitgebracht haben. Wobei z. B. ihr Mehl bereits nach 3 Monaten verdorben ist (schlechte Qualität und tropische Bedingungen). Sie kochen über einem offenen Holzfeuer, die kleine Solarpanelle liefert etwas Strom für ein Licht am Abend. Einen Kühlschrank hat Harry selbst bei sich auf seiner Heimatinsel nicht. Harry und Antz leben während ihres Rangereinsatzes auf Suwarrow extrem einfach, frisch sind nur die Kokosnüsse, das Krabbenfleisch, die Fische und das Regenwasser. Die meisten Segler sind wie wir eine knappe Woche auf See bis sie Suwarrow erreichen, verweilen 1-2 Wochen und haben dann noch eine weitere knappe Woche auf See vor sich, bevor es wieder eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Doch auf den meisten Booten finden sich Leckerein, die gern mit Antz und Harry geteilt werden. Auch die abendlichen Pot-Luck-Feiern sind eine willkommene Abwechslung für die Ranger. Jeder Segler bringt eine Schüssel für das Buffet mit, einige fangen Fisch und schon ist ein internationales Strandfest mit 8-Gänge-Menu organisiert. Da mit uns drei befreundete Familienboote vor Anker liegen und die Ranger zwischen den Palmen Hängematten und Schaukeln aufgehangen haben, verwandelt sich Anchorage Island für unsere insgesamt 8 Kinder jeden Nachmittag bzw. Abend in ein richtiges Abenteuerparadies.

Nur in Begleitung der Rangern dürfen wir andere Motus des Atolls besuchen. Wir geben Antz etwas Benzin und er nimmt uns mit seinem Aluboot mit (was wesentlich größer als unser Dinghy ist und dessen Außenborder ein Vielfaches an PS hat). Antz unternimmt gern Tagesausflüge mit den Seglern zu Gull Island, wo wir hunderte von Fregattvögel, Tölpel und andere Seevögel brüten sehen. Danach fährt er uns zu Seven Islands, wo wir gemeinsam mit unseren Jungs beim Schnorcheln viele kleine Rifffische, ein paar harmlose Schwarzspitzenriffhaie und jede Menge farbenprächtige Korallen bestaunen. Nach dem Picknick auf dem Motu streifen wir mit Antz durch den dichten Palmenwald der kleinen Insel, um ein paar riesige Kokosnusskrabben aufzustöbern. Ihre Hauptspeise sind Kokosnüsse, die sie mit ihren gewaltigen Zangen aufbrechen können (folglich behalten wir unsere Fusszehen besonders gut im Auge). An einem anderen Tag bringt Antz uns zu Riffen am anderen Ende des Atolls, wo wir zwei schöne Tauchgänge machen können. Dank eines finnischen Segelbootes mit Tauchflaschenkompressor und befreundeten Seglern, die auf unsere Jungs aufpassen, tauchen wir einige Male in die vielfältige Unterwasserwelt ab. Einigen Meeresbewohnern kommen wir auch auf einer Riffwanderung (bei Niedrigwasser) sehr nah: Tintenfisch, Stiftseeigel, Seegurke und Seekissen (siehe Fotogalerie).

Suwarrow ist nicht irgendein Atoll für uns, wir haben hier 10 unvergessliche Tage verbracht, vor allem wegen der unberührten Natur und der Herzlichkeit der Ranger. Antz singt noch ein Maori-Cook Lied für unsere Jungs zum Abschied, er hat sie ins Herz geschlossen, da er seine 8 Kinder und 7 Enkel sehr vermisst. Natürlich singen wir auch nochmal für ihn auf deutsch.

Der neuseeländische Schriftsteller Tom Neale konnte sich von Suwarrow nicht losreißen. Er lebte von 1952 bis zu seinem Tode 1977 allein auf der Insel und schrieb das Buch "An island to oneself".


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