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Panama - Isla Linton (20.12.2011 04:02)

Latitude: 9° 36' 44" N, Longitude: 79° 35' 15" W

Wir haben nach vielen Regentagen einen perfekter Tag für unsere Weiterreise gefunden: wir haben gut Wind aus der richtigen Richtung, es ist sonnig und wir verlassen mit Schiebewelle Kuna Yala.

Nach über zwei Monaten wollen wir uns nun endlich mal im Staate Panama einklarieren. Mal abgesehen davon, dass wir an drei Tagen nach Portobello (mit dem Bus) fahren müssen, da nie das gesamte Personal im Büro anwesend war, verlief alles problemlos. Niemand wollte wissen, wo wir eigentlich seit Mitte Oktober nach unserer Ausklarierung in Kolumbien waren.

Die Isla Linton ist unbewohnt, allerdings leben hier ein paar sehr neugierige Affen, die auf zwei Beinen!!! zum Ufer gelaufen kommen, um zu sehen, ob wir was essbares für sie im Dinghy dabei haben.

Wir freuen uns sehr, dass die befreundeten Segelyachten Elsa und Wigwam direkt neben uns vor Anker liegen. So machen wir am 25. Dezember zusammen ein Weihnachtslagerfeuer und grillen schön (auf der Affeninsel). Heilig Abend verbringen wir bei uns zu viert an Bord, es gibt wie jedes Jahr Kartoffelsalat mit Wiener. Niclas und Hannes erreichen den Weihnachtsmann über das Funkgerät. Als seine Wichtel schließlich noch einen großen Sack bei uns auf Deck legen, ist die Aufregung groß.

Dieses Jahr haben wir zwar keinen Weihnachtsbaum, dafür haben einige Amerikaner ihre Segelboote entsprechend beleuchtet, was die Jungs sehr freut.


Kuna Yala - West Lemon Cays (13.12.2011 21:17)

Latitude: 9° 32' 47" N, Longitude: 78° 53' 43" W

Die West Lemon Cays besuchen wir als letzte Inselgruppe bevor wir Kuna Yala nach über zwei Monaten verlassen. Es ist unglaublich: die ersten Wochen im östlichen Kuna Yala waren wir das einzige Segelboot weit und breit, nun sind wir in einer sehr deutschsprachig geprägten Ecke gelandet (viele Deutsche, Schweizer und Österreicher liegen hier vor Anker). Wir treffen viele bekannte Yachten wieder und zu unserer großen Freude findet ein paar Tage nach uns auch noch die Aspasia 2 ihren Weg hierher. Wir lichteln gemeinsam zum 4. Advent bei uns an Bord, Annemarie und Bernhard (SY Mariposa) gesellen sich auch mit dazu. Es regnet, wir machen es uns zu acht unter Deck gemütlich. Da es nach knapp 4 Monaten jede Menge zu erzählen gibt, kommen zwar die Gitarre und die neu gelernten Wintergedichte der Jungs ein bissl kurz, dafür haben wir jedoch jede Menge Spaß zusammen.

Seit dem Nikolaus regnet es sehr häufig und ausgiebig. Da es aber ja trotzdem warm ist, sind unsere Jungs fast jeden Tag im Meer baden. Niclas hat derzeit seine Vorliebe fürs Rudern entdeckt und ist sehr gewandt mit unserem Dinghy in der Bucht unterwegs.

Nun leider auch was Negatives. Wir müssen mit ansehen wie ein Segler auf dem Weg in diese Ankerbucht auf ein Riff auffährt. Bei dem Versuch, das Boot vom Riff zu ziehen, kommt leider ein Regensturm (Squal) dazwischen, so dass Kay und die anderen helfenden Segler sowie Kunas keine Chance mehr haben. Die starke Brandung hat das Boot zu weit auf das Riff geschoben. Ein paar Tage später erfahren wir, dass ein befreundetes deutsches Seglerpaar (auf gleicher Route wie wir) durch Grundberührung ebenfalls ihr Schiff verloren hat - zum Glück auch unverletzt. Wir sind fassungslos.

Zum Schluss noch was für Bad Pitt Fans. Hier in den West Lemon Cays liegt gerade ein großer schicker alter Zweimaster vor Anker. Niclas und Hannes wollen natürlich unbedingt auf das "Piratenboot". Wir lernen Paul, den Eigner und Erbauer kennen, er lädt uns auf sein Schiff ein. Als die beiden Jungs glücklich am Steuerrad drehen dürfen, erzählt uns Paul, dass Brad Pitt für den Film Legenden der Leidenschaft ebenfalls dort stand! PaulßßßAAABBBs Boot wurde für mehrere Kinofilme gechartert, u. a. auch für Fluch der Karibik I.

Wir wünschen Euch ein frohes, besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest. Besonders in diesen Tagen sind wir mit unseren Gedanken bei unseren Familien und Freunden. Aus der Ferne - aber von ganzem Herzen grüßen Euch, Hannes, Niclas, Kay und Heike




Kuna Yala - Isla Maquina (07.12.2011 20:07)

Latitude: 9° 26' 15" N, Longitude: 78° 50' 58" W

Wir sind mit der SY Mariposa und SY Wigwam verabredet, um zusammen am 8. Dezember das Muttertagsfest auf Isla Maquina zu erleben. Wir drei sind die einzigen Segelboote in der Bucht von Gaigar. Maquina ist ein traditionelles und sehr kleines Kunadorf. Hier leben ca. 150 Einwohner, darunter sind 80!!! schulpflichtige Kinder. Die unzähligen Kleinkinder zählt niemand genau.

Auf der Insel werden wir sehr nett empfangen. Das "Orga-Team" erklaert uns den Ablauf des Festes und bittet um eine kleine Spende für die Gemeinde. Das Fest beginnt mit einer Parade trommelnder und tanzender Mütter. Anschließend tragen die Mütter sportliche Wettkämpfe aus: Zwirn ins Nadelöhr fädeln (ca. 2 Sekunden braucht die Schnellste), Zitronenlaufen (anstelle von Eierlaufen), Sackhüpfen, Wetttrinken (erst mit Limo dann mit Bier), Wetteisessen, Kanu-Wettpaddeln und schließlich sind sie noch übereinander geklettert, um den an einen hohen Pfahl angebundenen Schweinskopf zu erreichen. Zum Mittag bringen die Frauen mit Reis gefüllte Töpfe aus ihren Hütten. Diese werden in einem riesigen Trog zusammengeschüttet. Am Vortag wurde ein Schwein fürs Fest geschlachtet und gekocht. Somit gibt es zum Mittag für jeden einen Teller Reis mit Schweinefleisch.

Am Abend gehen wir nochmal ins Dorf. Der Dorfplatz steht voller Stühle, wir bekommen besondere Plätze zugewiesen - direkt an der Bühne. Es wird getanzt, gesungen und auf der Panflöte gespielt. Schließlich bekommen die Mütter noch Geschenke. Mal abgesehen von dem Gesang (der war bei allen Sängern/Sängerinnen fürchterlich!) war es ein schöner Abend.

Am nächsten Vormittag soll ein Chicha-Fest beginnen, da es stark regnet gehen wir erst am Nachmittag ins Dorf. Chicha ist ein aus Zuckerrohr gebrautes alkoholisches Getränk. Nur ein- bis zweimal im Jahr wird Chicha gefeiert. Da es in manchen Dörfern sonst keinen Alkohol gibt, wird dieses spirituelle Fest in vollen Zügen genossen. Als wir erst nachmittags auf der Insel ankamen, waren die meisten Männer und Frauen völlig betrunken, der Chicha war bereits alle und wer noch konnte, hat Rum getrunken (natürlich gleich aus der Flasche).


Kuna Yala - East Lemon Cays (30.11.2011 04:01)

Latitude: 9° 33' 49" N, Longitude: 78° 51' 40" W

Wir haben schönen Segelwind und sind auf dem Weg in die East Lemon Cays. Eine ganze Weile werden wir von einer Delfinenfamilie begleitet. Laut Niclas und Hannes sind das ganz eindeutig Mama-, Papa- und Kind-Delfin, die in unseren Bugwellen toben. Da kommt uns ein Segler entgegen, den wir kennen: die SY Wigwam. Vor 4 Monaten hatten wir Gundula und Thoralf (aus Jena) das letzte Mal in Curacao gesehen. Wir funken, die beiden beschließen kurzerhand umzukehren und uns zu folgen. Nachdem unsere Anker unweit voneinander gefallen sind, verbringen wir den restlichen Nachmittag und Abend bei uns im Cockpit, schließlich gibt es jede Menge zu erzählen.

Die kleinen Inseln um uns herum sind alle bewohnt. Auf jeder Insel lebt eine Kuna-Familie, um für ein paar Monate die Kokosnüsse zu ernten. Dann gehen sie zurück in ihre Dörfer und werden durch andere Familien abgelöst. Auf einer der Inseln bekommen wir jeden Tag frische Kuna-Brötchen (10 Stück für 1 Dollar). Ab und zu verkaufen sie uns auch ihren frisch gefangenen Fisch (z. B. ein mittelgroßer Thunfisch für 2 Dollar).

Ein paar Inseln weiter liegt ein Wrack auf 3 Metern. Ein kleiner Stahlfrachter, der in den 50ßßßAAABBBern gesunken ist. Farbenprächtige Korallen sind an den Überresten des Schiffes gewachsen - ein unbeschreiblich schönes Schnorchelerlebnis.


Kuna Yala - Corazon de Jesus (22.11.2011 20:35)

Latitude: 9° 26' 26" N, Longitude: 78° 35' 11" W

Corazon de Jesus und Nargana sind zwei kleine, dicht bewohnte Inseln, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Die hier lebenden Kunas haben zum größten Teil ihre Traditionen aufgegeben. Man sieht Fernsehbildschirme durch die Bambuswände der Hütten flackern. Es gibt auch viele Häuser aus Beton. Die Bevölkerung hat sich hier gemischt, man sieht auch mal größere Menschen und auch kräftigere - in den anderen Kunadörfern lebten ausschließlich die kleinen, hageren Kunas.

Warum wir hier sind? Hier gibt es kleine kolumbianische Cargoboote und Tante-Emma-Läden mit frischem Obst und Gemüse sowie eine Landebahn... leider sind die 3 1/2 Wochen mit Volker viel zu schnell zu Ende gegangen. Zuerst gehen wir ins "Flughafenbüro", um für den Abflug alles zu klären. Zwischen einem Rasenmäher, Fäßern und Kisten wird Volkers Flugticket (sieht aus wie ein Kassenbon) begutachtet. Wir sollen am nächsten Nachmittag nochmal wiederkommen, da jetzt noch nicht genau feststeht, wann der Flieger übermorgen landet.

Da es hier im Ort sogar ein Restaurant gibt, gehen wir mit Volker am letzten Abend zum Essen aus. Zum Händewaschen bekommen wir hinter der Hütte einen Eimer. Wir sind die einzigen Gäste, doch das Essen ist lecker. Nachdem die Kinder im Bett sind, sitzen wir drei noch lange an Deck und schauen in den Sternenhimmel.

5:30 Uhr klingelt der Wecker, 6:00 Uhr steigen wir ins Dinghy, 6:15 Uhr stehen wir an der Landebahn, wo 6:45 Uhr Volkers Flieger landen soll. Eine halbe Stunde vor Abflug ist außer uns niemand weit und breit zu sehen. Wir stehen allein auf der Flughafeninsel. Hier gibt es eine Landebahn, einen kleinen Bootsanlegesteg, 2 Toiletten und eine Hütte mit einem Tisch - kein Computer, keine Waage, keine Gepäcküberprüfung. Wir werden unruhig: ist heute der richtige Tag, sind wir am richtigen Ort? 6:40 Uhr kommen zwei kleine Boote von Corazon de Jesus in unsere Richtung gefahren: das Flughafenpersonal und zwei weitere Fluggäste. Da der Flieger heute doch noch zwei andere Orte anfliegt, landet er erst 7:30 Uhr hier. Der Abschied von Volker fällt uns allen schwer - zu schön war die gemeinsame Zeit.

Wieder zurück auf unserem Boot bekommen wir Besuch von Annemarie und Berhardt, 6 Wochen ist es her, dass wir in Kolumbien viel zusammen unternommen haben. Wir planen für den nächsten Tag eine gemeinsame Dinghy-Tour auf dem Rio Diabolo, um den Tropenwald entlang des Flusses zu erkunden.

Bevor wir uns wieder auf den Weg zu ein paar paradiesischen Palmeninseln machen, gehen wir noch einkaufen. Wir freuen uns über die recht gute Auswahl an Obst und Gemüse. Allerdings gibt es keine frische Wurst, aber wir haben ja noch jede Menge Salami und Dosen mit französicher Leberwurst, Corned beef und Würstchen. Außer Scheibletten-Käse ist auch nix zu haben, da werden wir Frischkäsefans wohl unseren ersten Versuch starten, aus Trockenmilch Molke zu gewinnen, um dann selber Quark zu machen.


Kuna Yala - Green Island (21.11.2011 05:52)

Latitude: 9° 28' 50" N, Longitude: 78° 38' 04" W

Nun wird es Zeit, dass wir Richtung Corazon de Jesus segeln, wo Volker leider am Donnerstag in seinen Flieger nach Panama City steigen muss. Wir verlassen die traumhaften Holandes Cays schweren Herzens und machen noch einen Zwischenstop auf Green Island - eine unbewohnte hübsche kleine Insel.

Durch Zufall geht am gleichen Nachmittag die SY Elsa hier auch vor Anker. Wir kennen Birgit und Rainer aus Curacao, wo Niclas die beiden ab und zu beim Ausführen ihres Hundes Chica begleiten durfte. Die Wiedersehensfreude ist groß. Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege wieder in entgegengesetzte Himmelsrichtungen, aber wer weiß, vielleicht sehen wir uns Weihnachten auf den Lemon Cays...

Doch bevor wir unseren Anker aufnehmen, gehen wir nochmal ausgiebig mit Volker baden, denn das Wasser in Corazon wird wegen der stark bevölkerten Insel und den zahlreichen Plumsklos nicht so klar sein. Die Jungs paddeln mit unserem Dinghy umher und wir spielen ein bisschen Volleyball im Wasser.


Kuna Yala - Holandes Cays (18.11.2011 03:41)

Latitude: 9° 35' 25" N, Longitude: 78° 40' 24" W

In den Holandes Cays liegen wir in dem sogenannten Swimmingpool: eine nur ca. 3 m tiefe, türkisfarbene Lagune mit kleinen Palmeninseln, ringsherum geschützt duch ein großes Riff. So merkt man gar nicht, dass außerhalb des Riffes hohe Wellen toben.

Um unser Boot ist der Meeresboden übersät von unzähligen Seesternen. Beim Schnorcheln begegnet Heike ihrem ersten Hai: zum Glück nur ein harmloser Ammenhai.

Wir lernen Horst kennen, der seinen gefangenen Thunfisch nicht allein essen mag und uns kurzerhand zum Grillen auf sein Boot einläd. Als er erfährt, dass wir nicht wissen wie man Langusten zubereitet, gibt er uns "Nachhilfe". Horst besorgt ein paar kleine Langusten bei einer Kunafamilie und bringt sie bei uns vorbei. Am nächsten Abend werden die Langusten bei uns an Bord gekocht, ausgepult und in einer Parmesan-Panade gebraten - einfach lecker.

Eine Kunafamilie kommt im Einbaum vorbeigepaddelt und bittet uns ihr Handy aufzuladen. Hier am Ende der Welt gibt es zwar moderne Kommunikationsmittel jedoch keinen Strom.

Wenn unsere Kinder abends im Bett sind, geniessen wir mit Volker den Sternenhimmel auf dem Vordeck in der Hängematte.


Kuna Yala - Coco Banderos (13.11.2011 19:08)

Latitude: 9° 30' 48" N, Longitude: 78° 36' 56" W

Wir ankern in türkisfarbenem Wasser umgeben von vier kleinen Palmeninseln mit weißem Sandstrand. Nur eine der Inseln wird von einer Kuna-Familie bewohnt. Mit uns liegen etwa 10 andere Segelboote in diesem kleinen Paradies. Hier im westlichen Teil von Kuna Yala sind deutlich mehr Yachten unterwegs. Wir treffen bekannte Segler wieder und lernen natürlich auch neue kennen: u. a. eine nette deutsche Familie, die seit 13 Jahren auf dem Boot lebt - ihre beiden Kinder (in Neuseeland geboren) kennen nur das Bordleben.

Damit es für Volker nach den vielen Kuna-Dörfern noch ein richtiger "Traumurlaub" wird, knüpft Kay ihm auf einer Miniinsel mit zwei Palmen seine Hängematte auf. Die Tagesabläufe werden bestimmt durch Baden, Buddeln, Schnorcheln, Kokusnüsse essen, in der Hängematte liegen, Brot backen, Inselerkundungen, Lagerfeuer mit anderen Seglerfamilien, Lesen, Malen und Brettspiele mit den Jungs (Wiederholung in beliebiger Reihenfolge).


Kuna Yala - Isla Tigre (12.11.2011 03:49)

Latitude: 9° 25' 52" N, Longitude: 78° 31' 17" W

Auf unserem Weg nach Isla Tigre segeln wir dieses Mal sogar streckenweise mit gutem Wind. Volkers Reiseführer besagt, dass Isla Tigre ein kulturell pulsierender und makellos sauberer Ort sein soll. Der Ort ist tatsächlich sehr gepflegt, aber kulturell ist leider nix los - mal abgesehen davon, dass am Sonntagmorgen kurz ein paar Lieder und Trommelklänge zu unserem Boot herüber tönen.

Unsere Suche nach Eiern, Obst und Gemüse ist leider auch auf dieser Insel erfolglos, in den zwei Miniläden gab es wieder nur Konserven. Dafür werden wir in das Haus des sailas (Dorfchief) gebeten, wo uns allerlei Geflochtenes zum Verkauf angeboten wird. Uns wurde gezeigt wie der "Künstler" arbeitet, wir investieren dann jedoch lieber ein paar Dollar in leckere mit Käse gefüllte Teigtaschen und kühle Getränke. Wie durch ein Wunder macht am nächsten Morgen ein kleines offenes Motorboot - voll beladen mit frischem Obst und Gemüse - längseits an der Victoria fest.


Kuna Yala - Aridup (09.11.2011 02:39)

Latitude: 9° 22' 04" N, Longitude: 78° 15' 13" W

Nach den vielen Kuna-Dörfern zieht es uns auf eine abgelegene, unbewohnte Insel zum Baden und Schnorcheln. Bei unserer Ankunft fängt es jedoch an zu regnen. Am nächsten Vormittag haben wir mehr Glück: bei herrlichem Sonnenschein ist die kleine Insel schnell erkundet und wir verbringen den Vormittag am Strand. Beim ersten Schnorcheln nach zwei Monaten kann ich drei große Stachelrochen beobachten. Doch dann geht der Regen weiter. Am frühen Abend ist es für drei Stunden trocken. Die Zeit nutzen wir, um mit der französichen Seglerfamilie der SY Blue Note ein Lagerfeuer mit Knüppelkuchen am Strand zu machen. Unsere beiden Segelboote scheinen weit und breit hier die einzigen in den östlichen Kuna Yala Inseln zu sein.

Wie so oft kommt ein Kuna mit seinem Einbaum an unser Boot gepaddelt, doch dieser will uns keinen Fisch oder Lobster verkaufen, sondern wir können bei ihm Ananas, Mango, Bananen und Brötchen für einen Gesamtpreis von 4 Dollar "bestellen". Er fischt noch ein bisschen bevor er zum knapp 5 km entfernten Festland zurück paddelt, wo er auf seinem Stückchen Land die Früchte und im Dorf die Brötchen holen will. Am nächsten Vormittag kommt er trotz starken Windes und rauer See zu uns rausgepaddelt. Sein Einbaum ist voller Wasser und kentert beim Anlegen an unser Boot durch. Die Brötchen schwimmen in einem wasserdichten Eimer oben auf, das Obst ging unter und leider auch seine Harpune. Man bekommt außer Kokosnüsse hier kaum frisches Obst oder Gemüse. Die Kunas ernten jährlich 30 Millionen Kokosnüsse. Bis zur Einführung des Dollar vor wenigen Jahren, war die Kokosnuss hier in Kuna Yala das einzige Zahlungsmittel.


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