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Vanuatu - Espiritu Santo, Luganville (08.10.2013 22:00)

Latitude: 15° 31' 05" S, Longitude: 167° 09' 00" E

Luganville ist mit seinen 12.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Vanuatu (nach der Hauptstadt Port Vila). Wir wollen hier die Ausklarierungsformalitäten erledigen und ein paar frische Lebensmittel einkaufen. Die Stadt selbst hat nichts Interessantes zu bieten, der Ankerplatz ist schwellig, somit erledigen wir zügig unsere Besorgungen.

Es ist extrem schwül, die grauen Wolken hängen tief, es wird gar nicht richtig hell. Mitten in unseren Einkäufen passiert es dann: ein heftiger Wolkenbruch mit Gewitter verwandelt die Straßen in Flüsse und die Gehwege in Seen. Der starke Regen will kein Ende nehmen, so waten wir die 2 km zum Dinghy zurück. Als wir komplett durchgeweicht auf der Victoria ankommen und dort das Regenwasser auffangen wollen, hört es plötzlich auf zu regnen! Naja, zumindestens haben wir das Mehl zum Brotbacken für die nächsten Wochen trocken an Bord bekommen.


Vanuatu - Espiritu Santo, Peterson Bay (07.10.2013 00:56)

Latitude: 15° 22' 00" S, Longitude: 167° 11' 41" E

Wir unternehmen noch einen kurzen Ausflug in die Peterson Bay auf Espiritu Santo, bevor wir in den Süden der Insel nach Luganville zum Ausklarieren müssen, denn es wird Zeit weiter Richtung Australien zu segeln.

In der Peterson Bay machen wir eine Dinghyflusstour durch den Regenwald (wahrscheinlich die letzte auf unserer Reise). Die Natur ist traumhaft: Mangroven säumen die Ufer, Lianen und Luftwurzeln hängen über unseren Köpfen, es gibt viel Vogelgezwitscher und das Flusswasser wird immer klarer. Schließlich erreichen wir das Blue Hole, ein mindestens 20 Meter tiefes Loch, welches einen kleinen See mit extrem klarem Wasser bildet. Das Wasser enthält Calcium Carbonat, daher leuchtet es intensiv blau. Wir genießen das Süßwasserbad und schwingen uns mit einem Seil von einem riesigen Banyan-Baum über das Blue Hole.


Vanuatu - Espiritu Santo, Palikulo Bay (04.10.2013 00:05)

Latitude: 15° 29' 26" S, Longitude: 167° 14' 57" E

In der Palikulo Bay werden wir von Schildkröten begrüßt, die ihre Köpfe neugierig aus dem türkis leuchtenden Wasser recken. Kurz nach dem Ankern kommt ein Einheimischer bei uns vorbeigepaddelt. Er heißt Willy und will nach seinem erfolglosen Angeln einfach nur bei uns "hallo" sagen. Spontan läd Willy Niclas zu einer Paddeltour ein und so darf Niclas stolz das einzige Paddel des Auslegerkanus übernehmen. Mit einem kleinen Holzbrett, was eigentlich sonst als Sitz dient, steuert Willy ab und zu etwas nach, während Niclas ihm erzählt, wo es ihm in Vanuatu besonders gefallen hat.

Am nächsten Tag fahren wir in das Dorf von Willy, dort gibt es mehrere Brunnen, so dass wir einen großen Berg Wäsche waschen und unsere Trinkwasservorräte wieder auffüllen können. Während Niclas und Hannes am Strand spielen, füllt Kay die Wasserkanister und ich schrubbe die Wäsche auf einem Holzbrett über einer Waschschüssel. Dabei setzen sich immer mehr Frauen um mich herum, welche wissen wollen wie wir auf dem Segelboot leben und warum das Leben in Deutschland ganz anders als in Vanuatu ist. Nach zwei Stunden ist die Wäsche sauber und wir haben wieder einen kleinen Eindruck in das Leben der Einheimischen bekommen. Wir bedanken uns mit Kindersachen und etwas Spielzeug bei den Familien für ihre Gastfreundschaft.


Vanuatu - Malakula, Wala (01.10.2013 00:45)

Latitude: 15° 58' 37" S, Longitude: 167° 22' 27" E

Nach vielen Wochen ohne Anglerglück, segeln wir von Pentecost Richtung Malakula schnell genug, so dass tatsächlich eine Goldmakrele anbeißt. Frischer Fisch für zwei Tage, da ist die Freude groß.

Letzte Woche hatten wir den Süden von Malakula besucht (Maskelyne Islands), jetzt wollen wir im Norden von Malakula auf der kleinen vorgelagerten Insel Wala dem Kannibalismus auf die Spur gehen. 1969 gab es in einem Buschdorf auf Malakula den letzten öffentlich bekannten Fall von Kannibalismus.

Kaum haben wir geankert, hat auch schon George mit seinem Auslegerkanu längseits bei uns angelegt. Er braucht ein Seil für seine Kuh - nach 2 1/2 Segeljahren haben wir natürlich auch ausgedientes Tauwerk an Bord und können George helfen. Am nächsten Tag wandern wir mit ihm über die Insel.

George und sein Bruder erzählen uns vom Leben ihrer Vorfahren, wie Männer und Frauen gemäß ihrer Tradition nicht gemeinsam gegessen und in getrennten Hütten geschlafen haben. Die Kinder wohnten bei der Mutter. Die Jungs sind nach der Beschneidung (in der Pubertät) in die Hütte der Männer umgezogen. Der Onkel oder Großvater hat den Jungen (ohne Absprache mit den Eltern) zur Beschneidung an einen heiligen Ort im Busch für 30 Tage entführt. Als die Beschneidung noch mit Bambusstücken durchgeführt wurde, sind einige Jungs verblutet. Mit der Verwendung von Glasscherben und später Rasierklingen ist die Kindersterblichkeitsrate stark zurückgegangen. George zeigt uns im dichten Tropenwald die Steinmauerreste dieser grausamen, blutigen Stätte. Außerdem sehen wir die alten Steintischplatten, wo GeorgeßßßAAABBBs Vorfahren bei traditionellen Zeremonien Schweine geschlachtet haben. Mitten im Dickicht befinden sich zwei weitere Steintische: hier wurde der abgetrennte Penis des getöteten feindlichen Krieders zubereitet und verspeist. Durch dieses Ritual wollten die Kannibalen die Stärke und Macht des Toten in ihren Körpern aufnehmen. Es wurde viel auf Malakula gekämpft, vor allem der Stamm der Big Nambas war sehr kriegerisch eingestellt. Sie verdrängten die Small Nambas auf kleine, vorgelagerte Inseln wie z. B. Wala. Da der Aufwand für die Vorfahren von George zu groß war, die kompletten Körper der getöteten Feinde in den kleinen Kanus nach Wala zu bringen, brauchten sie als Beweis vor dem Chief für ihren erfolgreichen Kampf meist nur den Penis mit. Schließlich erzählt uns George noch von einer weiteren Tradition seiner Vorfahren: wenn eine Frau heiratet, verbringt sie die ersten 30 Tage mit dem jüngeren Bruder ihres Mannes gemeinsam in einer Hütte. Sie werden in der Zeit von den anderen Familienmitgliedern versorgt (müssen weder ernten, fischen noch kochen). Somit ist das erste Kind der Familien meist nicht vom Ehemann.

Heute sind alle Bewohner auf Wala zum Christentum übergegangen, aber die Polygamie scheint trotzdem noch nicht ganz Geschichte zu sein, denn wir lernen Charlie kennen, der uns seine beiden Frauen vorstellt. Mit seiner ersten Frau hat er drei große Töchter und seine zweite, deutlich jüngere Frau kümmert sich um den Haushalt und die Kinder der ersten Frau.


Vanuatu - Pentecost, Wali (29.09.2013 19:03)

Latitude: 15° 56' 03" S, Longitude: 168° 11' 16" E

Bei den Stämmen, die im südlichen Teil der Insel Pentecost leben, gibt es ein außergewöhnliches traditionelles Ritual: das Land Diving. Land Diving ist der Ursprung des Bungy Jumpings. Jedes Jahr im März werden in wochenlanger Arbeit hohe Türme aus Baumstämmen gebaut. Die bis zu 35 Meter hohe Baumstammkonstruktion wird ausschließlich mit Lianen zusammengehalten. Um zu starkes Schwanken zu verhindern, wird der Turm zusätzlich mit Lianen abgespannt. Zum Yams-Erntedankfest springen Männer in den Monaten April bis Juni von den Türmen. In dieser Zeit sind die Lianen, welche den springenden Männern an die Knöchel gebunden werden besonders stark und flexibel. Die Männer landen bei ihren mutigen Sprüngen mit den Schultern auf der Erde und tragen somit dazu bei, dass die Yams-Ernte im nächsten Jahr wieder so ertragreich ausfällt.

Wir ankern vor dem kleinen Dorf Wali, wo wir erfahren, dass ihr Land Diving Turm inzwischen teilweise zusammengebrochen ist (die Land Diving Saison war ja auch bereits vor 3 Monaten zu Ende). Allerdings soll der Turm in Pangi in der Nachbarbucht noch gut erhalten sein. So unternehmen wir eine schöne kleine Wanderung in die Homo Bay. In dem Dorf Pangi lernen wir Robinson kennen, mit dem wir gemeinsam den Land Diving Turm erkunden. Robinson ist bereits dreimal gesprungen, das erste Mal mit 15 Jahren. Er erzählt uns auch von Queen Elizabeth, die 1974 hier in Pangi eine Land Diving Zeremonie besucht hat (1980 wurden die Neuen Hebriden unabhängig und der Staat Vanuatu gegründet). Seit dem Besuch der Königin kommen von Jahr zu Jahr mehr Touristen, um das Land Diving zu sehen. Heute springen die Männer immernoch aus traditionellen Gründen, um ihr Ansehen im Dorf zu erhöhen und die nächste Yams-Ernte abzusichern. Allerdings werden die Land Diving Tage vom Dorf dann organisiert, wenn genügend Touristen da sind (z. B. wenn ein Kreuzfahrschiff vor Anker liegt).

Es kommt somit über den Tourismus viel Geld ins Dorf, es gibt keine armen Familien, erzählt uns Robinson. Dennoch besuchen einige Kinder nicht die Schule, obwohl die Eltern das Schulgeld bezahlen könnten. Nach Robinsons Meinung müßte der Chief die Eltern in die Pflicht nehmen, aber dies scheint sehr schwierig zu sein.


Vanuatu - Ambrym, Ranon (25.09.2013 17:37)

Latitude: 16° 08' 23" S, Longitude: 168° 07' 02" E

Die Insel Ambrym ist in Vanuatu für ihre Schnitzkünstler bekannt. Wir ankern vor dem kleinen Dorf Ranon, welches das Zentrum der Schnitzkunst sein soll. Als wir durch das Dorf laufen, treffen wir tatsächlich viele Männer, die gerade an verschiedenen tamtams (Schlitztrommeln) arbeiten. Hier in Ranon, wo es Handynetz gibt, brauchen die Menschen zur Verständigung natürlich keine Schlitztrommeln mehr. Diese 2 bis 3 Meter hohen, mit Masken verzierten Holztrommeln verkaufen die Männer in die Hauptstadt Port Vila oder nach Neukaledonien (z. B. zur Dekoration von Hotels). Allerdings kann nicht jeder einfach eine Trommel aus einem Baumstamm schnitzen. Über ein zeremonielles Ritual kann ein Mann zum Schnitzkünstler berufen werden. Jedoch darf er nur ein bestimmtes Maskenmotiv verwenden, auf welches seine Familie die Urheberrechte hat oder welches er mit Schweinen oder Geld von einem anderen Mann abkauft. Die Schlitztrommeln für Dekorationszwecke werden aus sehr hartem Holz geschnitzt, welches zwar nicht gut klingt, aber dafür lange hält. Die tamtams, welche für die Kommunikation zwischen den Dörfern oder für zeremonielle Zwecke gebaut werden, schnitzt man aus dem Stamm des Brotfruchtbaumes. Dieses Holz ist weicher, daher leichter zu verarbeiten und klingt auch viel besser, aber es ist eben nicht so haltbar.

Wir lernen Rosalie kennen, die uns Papayas schenkt und wir können ihr einige Anziehsachen für ihren kleinen Sohn geben, der sich riesig freut. Rosalie fragt uns noch nach Schulheften/Stiften und gibt uns dafür eine Bambusflöte, die sie selbst gebaut und mit Schnitzerein verziert hat. Das Muster hat sie von ihrer Mutter gelernt, welches traditionell in ihrer Familie weitergegeben wird.

Anfangs liegen wir allein in der Ankerbucht vor Ranon, über die Tage kommen noch vier weitere Boote dazu, so dass im nahegelegenen Bergdorf Fanla eine Tanzvorführung für die Segler organisiert wird. 45 Minuten geht es auf einem sehr schönen Pfad recht steil bergauf durch den üppigen Tropenwald. In Fanla wohnen nur etwa 200 Menschen, wir werden herzlich mit Trinkkokosnüssen begrüßt und durch das Dorf geführt. Danach gehen wir zum natsaro (traditioneller Tanzplatz) und sehen dort den Rom Dance. Es wird getrommelt, gesungen und gestampft. Dieser Tanz wird ausschließlich von Männern getanzt, wobei einige von ihnen nur mit einem Penisschaft bekleidet sind, während andere Tänzer komplett verhüllt mit Kostümen aus Bananenblättern, Hühnerfedern und Masken auftreten. Jede Insel, jeder Stamm hat seine eigenen Tänze und Rituale. Der Rom Dance ist im Norden der Insel Ambrym heute noch ein wichtiger Teil der Zeremonie, wenn z. B. ein Mann in der Dorfhierarchie aufsteigt oder Schnitzkünstler werden will.

Ambrym hat zwei sehr aktive Vulkane, die jedoch nur über eine lange, teilweise schwierige Wanderung erreichbar sind (nicht so leicht zugänglich wie der Vulkan auf Tanna). Daher bestaunen wir bei Dunkelheit von unserem Boot aus die feuerroten Reflektionen an den Rauchwolken über dem Krater.

An unserem letzten Morgen in Ranon, sehen wir Seekühe nicht weit von unserem Boot entfernt. Es ist zwar erst 6:30 Uhr, aber wir wollen die Dugongs unbedingt einmal aus der Nähe beim Schnorcheln beobachten. Es ist unglaublich, ich (Heike) bin keine 5 Minuten im Wasser, da werde ich von einer Seekuh "geortet". Das mindestens 2 Meter große Tier kommt plötzlich aus dem Nichts direkt auf mich zugeschwommen, umkreist mich neugierig mit höchstens 2 Meter Abstand und schwimmt zum Greifen nah genau unter mir durch - wer will hier eigentlich wen anschauen? Danach frühstückt die Seekuh etwas Seegras auf dem Meeresboden ca. 8 Meter unter mir. Schließlich sehen wir noch ein weiteres Dugong ganz in der Nähe "grasen". Dieses faszinierende Schnorcheltreffen mit den Seekühen werden wir sicher nicht so schnell vergessen!


Vanuatu - Malakula, Maskelyne Islands, Gaspard Bay (21.09.2013 22:47)

Latitude: 16° 28' 31" S, Longitude: 167° 48' 53" E

Die Gaspard Bay auf Malakula ist eine tief eingeschnittene Bucht: Mangroven säumen die Ufer, undurchdringlich scheint der Tropenwald um uns herum, die Kletter- und Schlingpflanzen haben die Bäume komplett zugewuchert und das Wasser ist so trüb, dass man keine 3 Meter Sicht mit der Taucherbrille hat. Wir ankern hier, weil wir ein Rendez-vous mit den Seekühen haben und dieses Mal versetzen sie uns nicht.

Kurz nach unserer Ankunft wollen die Jungs auf den Mast klettern, als Niclas auf dem Weg nach unten wieder auf halber Höhe ist, tauchen die Seekühe auf. Niclas macht es sich auf der Saling gemütlich, von dort oben hat er einen phantastischen Überblick. Es sind 5 bis 10 Dugongs, die um unser Boot herum mal kurz an die Wasseroberfläche kommen, laut prusten, den Kopf ein wenig rausstrecken, uns dann ihren Rücken zeigen und schließlich mit der winkenden Flunke schnell wieder in das trübe Wasser abtauchen. Diese Bucht ist für Seekühe ideal, hier finden sie reichlich Seegras zu fressen.


Vanuatu - Malakula, Maskelyne Islands, Awei (19.09.2013 22:25)

Latitude: 16° 32' 02" S, Longitude: 167° 46' 12" E

Die Traditionen und Rituale sind bei den vielen Stämmen in Vanuatu recht unterschiedlich, aber an Zauberei und Mystik glauben alle. Wenn das Dorf z. B. Regen braucht, wird der Schamane gebeten, für Regen zu sorgen. Im Süden der Insel Malakula soll es "magic sea rocks" geben. Wenn man die weißen magischen Steine im Dunkeln aneinander schlägt, soll man helle Blitze in den Steinen sehen können. Diese bringen dann Gewitter, Sturm und Regen, womit man z. B. feindliche Boote in Gefahr bringen könnte.

Wir segeln zu den Maskelyne Islands im Süden von Malakula. Natürlich suchen wir am Ufer nach den weißen magischen Steinen und finden sogar interessante kleine weiße Brocken, aber ob es die richtigen Steine sind ... ? Abends im Dunkeln schlagen wir sie aneinander: tatsächlich, in den Steinen blitzt es hell auf - ein richtiges Leuchten! Nun aber schnell die Steine in den Schrank, die Nacht bleibt ruhig, aber am nächsten Abend (in der Gaspard Bay) sind die Böen so stark, dass unser Anker nicht mehr hält. Im strömenden Regen müssen wir bei Einbruch der Dunkelheit neu ankern. Das Tief war zwar in der Wetterkarte angekündigt, aber dass der Kern genau über uns ziehen muß, wird doch wohl nicht an den magischen Steinen gelegen haben?! Andere Länder andere Sitten - aber vielleicht sollten wir nicht alles ausprobieren :o)


Vanuatu - Epi, Lamen Bay (14.09.2013 19:35)

Latitude: 16° 35' 45" S, Longitude: 168° 09' 46" E

Pünktlich zum Frühstück lassen wir nach einem Nachttörn unseren Anker in der Lamen Bay auf der Insel Epi fallen. Eigentlich wollen wir hier die Dugongs sehen - das sind Seekühe, die wie ein Mix aus Robbe und Delfin aussehen. Seekühe sind weltweit die einzigen pflanzenfressenden Meeressäugetiere. Leider wurden die Dugongs das letzte Mal im Juli hier gesichtet, aber dafür gibt es für uns andere schöne Überraschungen.

Wir treffen hier in der Lamen Bay zufällig Torsten von der SY Blue Nose wieder, den wir in Panama City vor 1 1/2 Jahren das letzte Mal gesehen hatten! Auch die SY Akka gesellt sich zu uns in die Bucht, Andrea und Andreas hatten wir in Neuseeland kennengelernt. Schließlich gibt es auch noch ein überraschendes Wiedersehen mit der kanadischen SY Sea Turtle, Judy und Jordan lernten wir vor einem Jahr auf Suwarrow kennen und sahen sie das letzte Mal in Opua.

Natürlich lernen wir auch wieder Einheimische kennen, z. B. kommt Max mit seinem Auslegerkanu bei uns vorbeigepaddelt. Er wohnt auf der knapp 4 km entfernten kleinen Insel Lamen und ist auf dem Weg zu seiner Plantage auf Epi (Lamen Bay). Max fragt uns, ob wir etwas brauchen und somit geben wir gern unsere Obst- und Gemüsebestellung auf. Drei Stunden später bringt er uns die frische Ernte mit seinem voll beladenen Kanu vorbei. Wir freuen uns sehr und plauschen noch ein bisschen, dann paddelt er die 4 km wieder nach Hause - zum Glück mit Rückenwind. Oft sehen wir hier auch, wie zusammengebundene Palmenwedel als Segel in den Auslegerkanus benutzt werden. Kaum zu glauben wie schnell die Kanus damit seglen!

Nach den ersten kühleren Wochen mit frischem Wind auf den südlichen Inseln Vanuatus ist es inzwischen recht heiß geworden, so dass wir oft Schnorcheln und Baden gehen. Das Schnorcheln ist traumhaft schön: direkt an unserem Boot "grasen" die Schildkröten auf dem Meeresboden. Jedes Mal, wenn wir im Wasser sind können wir 5 bis 10 Exemplare beobachten. Meist sind sie ca. 50 cm groß, aber es gibt auch zwei mit einem Panzer von etwa einem Meter! Auch die vielen blauen Seesterne sind riesig (halber Meter Durchmesser).


Vanuatu - Lelepa Island (13.09.2013 00:15)

Latitude: 17° 34' 39" S, Longitude: 168° 12' 50" E

Der Ankerplatz auf Lelepa Island ist nicht gut geschützt, somit legen wir hier nur einen kleinen Zwischenstopp auf unserem Weg nach Epi ein. Ein kurzer Weg führt uns auf die Nordwestseite der Insel, wo es ein tolles Schnorchelriff mit farbenprächtigen Korallen und vielen kleinen bzw. auch großen Rifffischen gibt. Außerdem erfahren wir von Rubi, einem Einheimischen, dass es in der Nachbarbucht eine große Höhle gibt. Wir laufen bzw. schwimmen um eine Felswand herum und kommen zu einem einsamen Sandstrand mit zerklüfteten Felsen in türkisfarbenem Wasser - paradiesisch! Durch den tropischen "Märchenwald" mit vielen Lianen gelangen wir zu der großen Höhle, die recht tief in den Berg hineinführt. Wir entdecken viele kleine Fledermäuse an der Höhlendecke.


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