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Marquesas - Hiva Oa (14.05.2012 11:18)

Latitude: 9° 48' 00" S, Longitude: 139° 01' 48" W

Bei der Ansteuerung unserer Ankerbucht auf der Insel Hiva Oa werden wir von einer großen Delfinenschule begleitet. Nach der Erledigung der Einreiseformalitäten für Französisch Polynesien gehen wir direkt zum Feiern über: 3 Geburtstage, die gelungene Pazifiküberquerung der letzten beiden einlaufenden befreundeten Segelboote und der norwegische Nationalfeiertag/Kinderfest stehen in dieser Woche auf dem "Programm".

Kein Wunder, dass sich der Maler Paul Gaugin und der belgische Sänger Jacque Brel für ihren Lebensabend Hiva Oa ausgewählt haben: die Insel ist einfach traumhaft. Dschungelartig bewachsene, tief eingeschnittene Täler, wunderschöne Bergketten, bizarre Vulkanspitzen, Fjordlandschaften und dazwischen kleine schwarze Sandstrände. Wir mieten uns mit unseren Freunden aus Neuseeland und der Schweiz ein Auto und erkunden in der atemberaubenden Landschaft Felsgravuren, historische Zeremonieplätze mit Tiki-Statuen und Opferstätten. Die Statuen können zwar bezüglich ihrer Größe nicht mit denen der Osterinseln mithalten, dafür bieten die Marquesas eine wesentlich größere Vielfalt an Tikis und historischen Stätten.


Marquesas - Fatu Hiva (09.05.2012 09:22)

Latitude: 10° 27' 48" S, Longitude: 138° 39' 00" W

Nach so viel Meer in den letzten Wochen sind wir fasziniert von den steilen, tropisch grünen, dicht bewachsenen Felswänden der Insel Fatu Hiva. Auf dem Weg zu unserer Ankerbucht werden wir von einem riesigen Mantarochen begrüßt, der keine 30 m neben unserem Boot dreimal aus dem Wasser springt. Verzaubert von seinen Saltos vergessen wir die Kamera und genießen einfach nur den Augenblick.

Bei Sonnenuntergang laufen wir in die Bucht ein. Wir werden schon von drei Segelyachten erwartet und mit Tröten sowie frischem Fisch fürs Abendbrot begrüßt. Wir stoßen an und sind glücklich, dass wir die Pazifiküberquerung gesund und ohne nennenswerte technische Probleme geschafft haben. Es war zwar zu wenig Wind, trotzdem sind wir dankbar für diese einfache Überfahrt ohne schweres Wetter. Ob Ihr es glaubt oder nicht - trotz der langen Fahrtzeit gab es keine Langeweile und auch kein nörgliges Fragen der Jungs, wann wir endlich da sind.

Der erste Tag gilt besonders den Seglerkindern, sie besuchen sich gegenseitig auf den Booten, tauschen ihre unterwegs gemalten Bilder aus, gehen ausgiebig baden und toben gemeinsam nachmittags an Land. Am zweiten Tag machen wir eine recht große Wanderung auf die steilen Berghänge, die unsere Ankerbucht säumen und zu einem Wasserfall. Die Wanderung durch den dichten tropischen Regenwald wird mit einem herrlich erfrischenden Bad am Wasserfall belohnt.

Fatu Hiva ist eine der Inseln, die sehr schwer in Französisch Polynesien erreichbar ist, da es keine Landebahn für Flugzeuge und auch keine Fährverbindungen gibt. Die wenigen Bewohner des kleinen Dörfchens Hanavave sind sehr herzlich. Ein paar Dorfkinder helfen mir beim Befüllen der Wasserkanister und wir tauschen anschließend mit ihnen Buntstifte und Bonbons gegen Bananen. Zitronen finden wir überall am Wegesrand.

An einem Abend besuchen wir eine Familie im Dorf, die für ein paar Segler einheimische Küche anbietet (im Wohnzimmer - es gibt keine Restaurants). Schweine-, Ziegen- und Hühnchenfleisch sowie Bananen wurden in aus Palmenblättern geflochtene Taschen gelegt und im Erdofen gegart. Bei unserer Ankunft wird erst eine Schicht Erde abgetragen, darunter liegen große Blätter und schließlich kommen die gefüllten Palmenblättertaschen in der heißen Erdfeuergrube zum Vorschein. Das Ganze wird mit Kokosnussmilchsoße serviert und etwas Brotfrucht dazu gereicht - einfach lecker!

Am Sonntag soll es noch ein Dorffest geben, das wollen wir gemeinsam mit unseren norwegischen Freunden von der SY Hero besuchen. Nach über 10 Monaten haben wir uns hier in den Marquesas wieder getroffen. Unsere vier Kinder hatten eine tolle gemeinsame Zeit in Carriacou und Grenada, danach gingen unsere Segelrouten (vorerst) auseinander.

P.S. für die Geburtstagskinder Steffen R., Ines K. und Rocco: falls unsere SMS per Sat-telefon nicht ihren Weg gefunden haben sollte, so wünschen wir Euch hiermit noch alles Liebe und Gute nachträglich (leider gibt es hier kein Internet).


Pazifiküberquerung - Land in Sicht (08.05.2012 03:17)

Latitude: 10° 15' 00" S, Longitude: 136° 44' 00" W

Wir können die Marquesas zwar noch nicht sehen, aber es sind nur noch 115 Seemeilen bis zum Landfall. Wir werden morgen Abend oder am Donnerstag Vormittag nach 33 Tagen auf See den Anker auf der Insel Fatu Hiva fallen lassen. Wegen Windmangel haben wir zwar für die 3100 Seemeilen recht lang gebraucht, allerdings war es insgesamt eine sehr ruhige und angenehme Reise für uns vier.


Pazifiküberquerung - langsames Vorankommen (29.04.2012 00:57)

Latitude: 10° 22' 00" S, Longitude: 123° 38' 00" W

Nun sind wir schon über 3 Wochen unterwegs und kommen recht langsam voran. In den letzten Tagen hat der Passatwind sehr geschwächelt, so haben wir nur 3 - 4 Meilen pro Stunde geschafft. Das Bordleben ist durch die nachlassende Welle sehr angenehm und der Parasailor sorgt zusätzlich dafür, dass unsere Victoria wie auf Schienen läuft. Da der Wind in den nächsten Tagen wohl auch nicht zunehmen wird, ist die Pazifiküberquerung für uns nicht innerhalb von 4 Wochen (wie letzte Woche gehofft) zu realisieren.

Jedoch sind wir in "guter Gesellschaft", wir tauschen uns jeden Tag mit den inzwischen 11 anderen befreundeten Segelbooten auf unserer Strecke per Kurzwellenfunk aus. Morgen werden die ersten beiden Boote (die eine knappe Woche vor uns los sind) die Marquesas erreichen. Am letzten Mittwoch bekamen wir Besuch von der SY Ashanty und am Freitag von der SY Calusa. Die beiden Katamarane sind wesentlich schneller als wir unterwegs. Die Wiedersehensfreude war riesig, besonders als Janet und Andreas bis auf 2 m !!! rankamen und uns ein Päckchen mit frischem Fisch und Lollis für die Jungs ins Cockpit geworfen haben. Wir hatten am Anfang der Woche einen zu großen Fang an der Angel, der uns nicht nur den Köder sondern leider auch über die Hälfte der Schleppangelleine abgerissen hat.

Ansonsten sind wir gut verproviantiert, die Konserven und Getränke reichen noch für viele Monate. Allerdings haben wir heute die letzte Tomate gegessen und werden mit unseren Möhren sowie dem Weißkohl (aus welchem wir Salat machen) nur noch ca. 10 Tage hinkommen. Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebeln sind noch reichlich an Bord. Das Obst, was wir in Galapagos gekauft haben, hat sich leider nur kurz gehalten. Uns bleiben derzeit nur noch Zitronen für eine weitere Woche, dann werden wir auf Vitaminbrausetabletten umsteigen. Wir freuen uns jetzt schon darauf, Kokosnüsse, Mangos, Bananen, etc. auf den Südseeinseln zu ernten.

P.S. für Katrin A.: Wir haben an Deinem Geburtstag an Dich gedacht, alles Gute nachträglich, die besten Wünsche und liebe Grüße nach Berlin aus dem strahlend blauen Pazifik.


Pazifiküberquerung - Bergfest (23.04.2012 00:33)

Latitude: 9° 24' 00" S, Longitude: 113° 56' 00" W

Gestern Abend haben wir die Hälfte unserer Wegstrecke geschafft. Da nur Kay wach war, haben wir unser Bergfest heute mit Schokolade und Baileys nachgeholt.

Der Passatwind ist recht stetig, wir kommen mit etwa 5 Knoten voran. Sonne, Wolken und Regenschauer wechseln sich bei angenehm warmen Temperaturen ab. Wir haben gerade ein paar Tage mit starkem Seegang hinter uns, da hat das Kochen, Tischdecken bzw. -abräumen und Abwaschen sehr viel Kraft und akrobatische Künste gefordert. Jetzt sind die Wellen nicht mehr ganz so kräftig.

Die Stimmung an Bord ist nach wie vor gut. Langweilig war es bis jetzt noch nicht, dafür sorgen die Jungs. Sie machen gern Purzelbäume, Kerze und sonstige Turnübungen im Cockpit (das Gelingen der Standwaage hängt vom Wellengang ab). Wir lesen viel (vor), denken uns neue Spiele aus, basteln, malen und bauen Schiffe aus Legosteinen. Niclas interessiert sich zur Zeit sehr für Zahlen und übt auch manchmal Buchstaben (Ende August wird er nun schon 6). Dienstags holt Kay die Gitarre raus, da fordern die Jungs ihren Kita-Musiktag ein.

Bisher haben wir zweimal versucht zu angeln, letzten Dienstag hatten wir Erfolg, da gab es Goldmakrele zum Abendbrot. Ansonsten landen regelmäßig kleine fliegende Fische bei uns an Bord, die aber nicht zu geniessen sind. Am letzten Sonntag spielte eine Delfinschule in unserer Bugwelle, sie hatten alle weiße Nasen. Wenn wir wieder Internet haben, wollen wir mal rausfinden, was das für lustige Gesellen waren.


Pazifiküberquerung - Passatwind gefunden (16.04.2012 10:22)

Latitude: 7° 27' 00" S, Longitude: 100° 07' 00" W

Nach 6 Tagen Flautensegeln haben wir die Passatwindzone erreicht und kommen jetzt zügiger voran. Es ist schon eigenartig, dass wir für die knapp 1000 Seemeilen von Panama bis Galapagos nur eine Woche gebraucht haben (durchschnittliche Reisegeschwindigkeit 5,5 Knoten) und während unserer ersten Woche von Galapagos Richtung Südsee mit nur durchschnittlich 3 Knoten vorangekommen sind, somit nur etwa halb so viel Wegstrecke (550 Seemeilen) zurückgelegt haben. Unsere bisher schnellste und die langsamste Fahrt mit der Victoria folgen daher direkt aufeinander.

Seit wir den 5. Breitengrad erreicht haben, segeln wir mit durchschnittlich 5 Knoten. Wir hoffen, dass uns der Passatwind nun stetig zu den Marquesas begleitet, so dass nach der ersten sehr langsamen Segelwoche nun drei flottere Wochen folgen können.

Inzwischen sind 8 befreundete/bekannte Segelboote auf unserer Strecke unterwegs und vier weitere werden nächste Woche von Galapagos noch aufbrechen. Der tägliche Funkkontakt klappt hervorragend.

Uns viern geht es sehr gut. Der Wach- und Schlafrhythmus hat sich eingepegelt und auch an die permanente "Schaukelei" haben wir uns gewöhnt, die Schiffsbewegungen bei 1- 2 m Welle sind mit unserer schweren Victoria gut erträglich.


Pazifiküberquerung - schwachwindige Ostereiersuche (11.04.2012 10:43)

Latitude: 4° 19' 00" S, Longitude: 92° 05' 00" W

Etwas wehmütig verlassen wir am Ostersamstag gemeinsam mit unseren Jenaer Freunden von der SY Aspasia II die faszinierende Tierwelt von Galapagos - noch nie waren wir so vielen verschiedenen Tieren in der freien Wildbahn so nah gekommen. Einige Meilen von der Küste entfernt, kommen zum Abschied ein paar verspielte Seelöwen vorbei. Auch eine große Schildkröte hebt direkt neben unserem Boot nochmal den Kopf. Später werden wir von riesigen Rochen begleitet, einige springen sogar aus dem Wasser, so dass wir ihre Saltos bestaunen können.

Laut Gripfiles sehen die Windprognosen für unsere ersten drei Tage auf See gar nicht so schlecht aus, wenn man bedenkt, dass wir von Galapagos bis zum Erreichen der Passatwinde ein Gebiet von einigen hundert Meilen mit schwachwindigem und unbeständigem Wetter zu überwinden haben. Doch leider sieht die Realität anders aus: wir finden den vorhergesagten Wind nicht vor. Unsere Etmas während der ersten fünf Tage bleiben unter 75 Meilen, obwohl wir ab und zu sogar den Motor zu Hilfe nehmen. Für ein Segelboot haben wir mit unserem 1000 Liter-Tank relativ viel Diesel dabei, was natürlich für die mindestens 3000 Seemeilen trotzdem nicht reichen würde. Da wir genug Essen, Trinken, Spielsachen und Büchern an Bord haben, werden wir uns wohl in seemännischer Gelassenheit üben müssen. Die Segler, die ein paar Tage vor uns gestartet sind, haben inzwischen die Passatwinde erreicht. Zweimal täglich halten wir über den Kurzwellenfunk Kontakt.

Einen kleinen Vorteil hat die ruhige See allerdings: wir konnten mit den Jungs in aller Ruhe Ostereierbecher basteln, Eier bemalen und viele Osterverstecke an Deck suchen. Am Ostersonntag haben wir noch zwei große Delfinschulen gesehen, wobei einige der Tiere sehr hoch gesprungen sind - man konnte ihnen den Spaß richtig ansehen.


Galapagos - San Christobal (30.03.2012 06:30)

Latitude: 0° 53' 45" S, Longitude: 89° 36' 48" W

Wieder zurück in San Christobal genießen wir nochmal die vielfältige Tierwelt, gehen mit den Seelöwen baden und bereiten schließlich unseren langen Weg zu den Marquesas vor. Mindestens 3000 Seemeilen liegen vor uns, je nach Wind werden wir ca. 4 Wochen dafür brauchen. Die Ostereier suchen wir auf See, da wir wahrscheinlich zum Osterwochenende starten werden. Euch allen ein frohes Osterfest mit ein bisschen Sonnenschein.


Galapagos - Santa Cruz (27.03.2012 06:17)

Latitude: 0° 45' 00" S, Longitude: 90° 16' 00" W

In Galapagos kann man nicht einfach von einer Insel zur nächsten segeln, hierfür braucht man eine Sondergenehmigung, die mindestens ein Monat im Voraus beantragt werden muss und natürlich auch einiges kostet. Daher hatten wir uns entschieden nur San Christobal anzulaufen und noch eine weitere Insel mit der Fähre zu besuchen.

Der Zufall wollte es, dass ein befreundetes Seglerpaar (Janet aus Neuseeland und Andreas aus der Schweiz) eine Genehmigung hatten, mit ihrem Katamaran von San Christobal nach Santa Cruz zu segeln. Sie luden uns ein und so haben wir ein paar sehr schöne gemeinsame Tage in Santa Cruz verbracht. Wir haben die Darwin-Forschungsstation besucht, waren auf dem Fischmarkt, sind durch einen riesigen Lavatunnel gelaufen und zu Lavafelsspalten gewandert, die mit türkis leuchtendem Wasser gefüllt sind und uns eine tolle Abkühlung beschert haben.

Nicht nur die Jungs waren von dem großen Katamaran begeistert. Zurück nach San Christobal sind wir dann mit der Fähre gefahren.


Galapagos - San Christobal (16.03.2012 23:38)

Latitude: 0° 53' 45" S, Longitude: 89° 36' 48" W

Nach 7 schönen Segeltagen erreichen wir Galapagos, die Insel San Christobal. Wir haben unseren Anker kaum im Wasser kommt schon der erste Agent per Wassertaxi zu uns ans Boot. Der ersehnte Mittagsschlaf fällt aus, da nur eine knappe Stunde später das Gesundheitsamt, der Zoll/Portauthority und die Agentin bei uns an Bord sitzen. Nachdem der Papierkram erledigt ist, besucht uns Gundula von der SY Wigwam (wir hatten uns zuletzt an Weihnachten in Panama gesehen). Gemeinsam genießen wir den Ausblick an Deck und bestaunen die Vielzahl der Seelöwen. Sie versuchen in unser Dinghy zu springen und auf unsere Badeplattform zu klettern.

Auch der kleine Ort ist belagert von Seelöwen, sie machen es sich selbst auf den Parkbänken bequem. Die Tierwelt ist faszinierend. Von der Uferpromenade aus können wir riesige Adlerrochen beobachten. Fregattvögel und Pelikane fliegen durch unsere Ankerbucht. Auf Spaziergängen sehen wir viele leuchtend rote Klippenkrabben, Lavamöwen, Krabenreiher, Galapagos-Tyrannen und große schwarze Echsen. Beim Schnorcheln gehen wir auf Tuchfühlung mit großen Meeresschildkröten. Die riesigen Landschildkröten wollen wir morgen auf einer gemeinsamen Inselrundtour mit unseren Segelfreunden von der Aspasia, Mariposa und Calusa besuchen.


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