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Vanuatu - Efate, Havannah Harbour (09.09.2013 23:55)

Latitude: 17° 34' 59" S, Longitude: 168° 14' 33" E

Wir haben den Stadttrubel von Port Vila verlassen und uns im Nordwesten der Insel Efate eine ruhige Ankerbucht im Havannah Harbour gesucht. Während wir eine Wetterstörung durchziehen lassen und auf Südostwind für unsere Weiterfahrt warten, haben wir genug Zeit für Strandbuddel- und Schnorchelausflüge sowie für die Schulaufgaben und Wartungsarbeiten am Schiff.


Vanuatu - Efate, Port Vila (04.09.2013 19:24)

Latitude: 17° 44' 43" S, Longitude: 168° 18' 43" E

Nach so viel Natur und hübschen Dörfer in den letzten Wochen haben wir eigentlich nicht so viel Lust auf eine Stadt, aber es gibt einige Dinge zu erledigen und außerdem ist Port Vila mit seinen 38.000 Einwohnern als Hauptstadt Vanuatus recht klein und übersichtlich. Der Immigration-Officer stempelt ganz entspannt unsere Pässe ab und begrüßt uns in Vanuatu (bislang konnten wir ja nur unser Boot offiziell einklarieren). Zur Zollbehörde müssen wir auch nochmal, um uns eine Cruising-Genehmigung für die nächsten Inseln zu besorgen. Wir müssen erstaunt feststellen, dass die Behördengänge für unseren Vanuatuaufenthalt extrem teuer sind. Wir zahlen hier das Fünffache im Vergleich zu den Nachbarstaaten Fiji oder Tonga, während die Einklarierung in Neukaledonien sogar komplett kostenfrei ist. Andere Länder - andere Sitten, andere Systeme, ...

Schnell haben wir die positiven Aspekte der Stadt entdeckt: Internet (allerdings extrem langsam, aber besser als gar nichts), Geldautomaten und französische Supermarktketten (wo wir tatsächlich Apfelmus, Früchtetee, Leberwurst, Camenbert und Baguette finden - traumhaft). Auch der riesige Obst- und Gemüsemarkt ist Klasse. Einige der Marktfrauen übernachten unter ihren Ständen und kehren nur überßßßAAABBBs Wochenende in ihre Dörfer zurück.

Auf der Insel Efate, besonders in Port Vila ist die touristische Infrastruktur recht groß. Es gibt viele Hotels, Tauchschulen, Kajak- bzw. Hobbycat-Verleihe, teure französische Restaurants und überall werden Inseltouren angeboten (vor allem zum Vulkan nach Tanna).

Wir besuchen gemeinsam mit der Namani-Crew das Kulturzentrum in Port Vila und erfahren dort sehr viel über die Sitten und Bräuche in Vanuatu. Zum Beispiel lernen wir die verschiedenen Kommunikationsmittel von Rauchzeichen über Sandbilder und Trommelschläge bis hin zu Flötentönen kennen. Wir erfahren auch etwas über die Hintergründe des "land diving" (Lianensprung von einem bis zu 35 m hohen Turmgestell aus Baumstämmen - Ursprung des Bungy-Jumpings), leider wird es nur zur Yams-Ernte vom Mai bis Juli auf der Insel Pentecost traditionell praktiziert.

Nach einer knappen Woche in der Hauptstadt werden wir die nächsten Wochen wieder auf Inseln ohne jegliche Infrastruktur verbringen.


Vanuatu - Erromango, DillonßßßAAABBBs Bay (29.08.2013 15:34)

Latitude: 18° 49' 14" S, Longitude: 169° 00' 43" E

Wir segeln wieder über Nacht zur nächsten Insel, da die Strecke nach Erromango für einen Tagestörn bei dem wenigen Wind zu weit wäre. So können wir nach dem Sonnenuntergang auch noch einmal die Lavafontainen des Mount Yasur von See aus bestaunen (von unserer Ankerbucht Port Resolution war die Sicht auf den Vulkan durch Berge versperrt). Als ob dieses Naturschauspiel nicht schon aufregend genug wäre, wird uns trotzdem noch ein Weiteres geboten: eine große Delfinenschule schwimmt laut singend mit unserem Boot mit. Es ist das erste Mal auf unserer Reise, dass wir dem Gesang der Delfine so intensiv und lang lauschen können. Selbst unter Deck im Bett sind die "Gute-Nacht-Lieder" gut durch den Stahlrumpf zu hören - unglaublich schön.

Auf der Insel Erromango ankern wir in der DillonßßßAAABBBs Bay, genau in der Bucht, wo der erste Missionar John Williams 1839 von Kannibalen getötet und verspeist wurde. Wir treffen hier jedoch zum Glück sehr freundliche Menschen an. David kommt in seinem Auslegerkanu mit Obst und Gemüse zu uns gepaddelt. Später führt er uns durch das Dorf, wandert mit uns das Flusstal entlang und zeigt uns seinen Yachtclub, an dem er mit zwei seiner Söhne seit 7 Jahren baut.

Es passiert nicht viel im Dorf, die Menschen führen ein ruhiges, stressfreies Leben in einem fruchtbaren Tal. Die Frauen waschen ihre Wäsche im Fluss, wir tun es ihnen gleich, denn so viel Süßwasser haben wir selten zur Verfügung. Zum Trocknen wird die Wäsche einfach auf die Steine am sonnigen Ufer gelegt. Jeden Montag Vormittag bittet der Dorfchief alle Bewohner zur Versammlung, hier werden nicht nur Gemeindeprojekte sondern auch Familienzwistigkeiten besprochen. Die Gemeindeversammlung fungiert auch als Gericht in allen Angelegenheiten, die im Dorf passieren. So kommt man ohne Polizei recht gut aus.

Einige Dorfbewohner fangen Lobster und senden sie in die Hauptstadt, nach Port Vila zum Verkauf. Andere pflanzen Sandelwood-Bäume. Es ist ein schnell wachsendes, weiches, gut duftendes Holz, welches sie über Port Vila nach China zur Räucherstäbchenverarbeitung verkaufen. Auch große Kauri-Bäume wachsen in den Wäldern auf Erromango. Eigentlich brauchen die Menschen in den Dörfern kaum Geld, da sie alle Selbstversorger sind. Allerdings werden in Vanuatu Schulgebühren verlangt, welche nach der Grundschule sehr hoch sind, so dass es leider einige Kinder gibt, die keine Schule besuchen können, da ihre Eltern nicht die finanziellen Mittel haben.

Die SY Namani kommt zwei Tage nach uns in der DillonßßßAAABBBs Bay an - genau rechtzeitig zum Geburtstag von Niclas, so dass wir gemeinsam richtig schön feiern können.


Vanuatu - Port Resolution (24.08.2013 15:43)

Latitude: 19° 31' 36" S, Longitude: 169° 29' 43" E

Über Nacht segeln wir von Anatom nach Tanna. Kurz vor Sonnenaufgang sehen wir rot leuchtende Rauchwolken über der Insel aufsteigen. Plötzlich donnert und grollt es laut, wir sehen sogar Flammen: der aktive Vulkan Mt. Yasur beschert uns einen wirklich beeindruckenden Empfang auf Tanna.

Wir ankern in einer tief eingeschnittenen Bucht, die Captain Cook nach seinem Schiff benannt hat: Port Resolution. Am Nachmittag gehen wir ins Dorf und lernen Mauie kennen. Überraschenderweise spricht sie fließend Französisch und kaum Englisch. Sie erklärt uns, dass es auf Tanna (wie auch auf vielen anderen Inseln in Vanuatu) Dörfer gibt in deren Schulen in Englisch unterrichtet wird und in anderen Dörfern wird in Französisch unterrichtet. (Vanuatu wurde viele Jahre lang von den Kolonialmächten England und Frankreich gemeinsam beherrscht!) Mauie wohnt mit ihren Kindern in einer Hütte, die ausschließlich aus Bambus und Palmenblättern gebaut ist. Sie freut sich über unsere Kinderschuhe und T-Shirts - wir freuen uns über ihre frisch geernteten Chocous (Christophinen) und Bananen.

Am nächsten Tag bittet ein Mann aus dem Dorf Kay, seine Harpune zu reparieren. Kay schafft es, die durch das Salz stark angegriffene Mechanik wieder zum Leben zu erwecken und es findet sich auf der Victoria sogar noch ein Speer, der genau in die Harpune passt. Der Mann will sich unbedingt revanchieren und schnitzt für Niclas Pfeil und Bogen.

Etwa 200 Leute wohnen in dem Dorf, welches im Grunde genommen aus nur drei Familien besteht. Spätestens ab 17:00 Uhr sind alle Männer mit Kavakauen und -trinken beschäftigt. Die Frauen müssen im wahrsten Sinne des Wortes einen großen Bogen um die Männerrunden machen. Der gesamte Dorfplatz ist für Frauen abends gesperrt, wenn sich dort die Männer in den jeweiligen Familiengrüppchen treffen.

Natürlich wollen wir uns unbedingt den Vulkan noch näher anschauen. Wir lernen Johnson kennen, der uns einen Truck mit Fahrer organisiert, auf dessen Ladefläche wir mit der Namani-Crew und einer Familie aus Alaska gemeinsam zum Mt. Yasur fahren. Der Vulkan ist nur 361 m hoch, wir parken den Truck ca. 100 m unterhalb des Kraterrandes. Gerade sind wir noch durch den dichten Dschungel gefahren, jetzt stehen wir in einer Mondlandschaft, wo nicht ein einziger Grashalm wächst. Es kracht und donnert, die Lava schießt in den Himmel, dicke Rauchwolken über uns und dann sehen wir Menschen oben am Kraterrand stehen. Es ist einfach unfassbar: ein Weg führt hoch an den Kraterrand, wir folgen Johnson hinauf. Der Blick von oben in den feuerspeienden Krater läßt sich nicht in Worte fassen, es ist einfach irre. Niclas und Hannes sind zwar anfangs auch sehr beeindruckt, aber dann überwiegt doch die Angst vor diesen gewaltigen Explosionen, so dass Johnson sie wieder mit runter zum Truck nimmt, wo sie aus sicherer Entfernung das "Feuerwerk" bestaunen können. Als jegliches Sonnenlicht verschwunden ist, wirken die Lavafontainen noch gewaltiger. Wir können kaum glauben, was wir hier oben sehen und sind absolut fasziniert. Dann holpern wir mit dem Jeep eine halbe Stunde durch die pechschwarze Nacht über den schmalen, schlammigen Pfad zurück zu unseren Booten. Auch in unserer Ankerbucht spürt man die Vulkanaktivität: es gibt einige heiße Quellen, aus den Felsspalten qualmt es heraus, kochendes Wasser zischt und spritzt zwischen dem Gestein.

Es gibt auf Tanna einzelne, sehr abgelegene Dörfer, wo sich seit Jahrhunderten fast nichts geändert hat. Die Menschen leben nach ihren festen Traditionen, ohne Strom, ohne westliche Konsumgüter, brauchen keine T-Shirts, sondern bekleiden sich nach wie vor spärlich mit Blättern. Das Dorf in unserer Ankerbucht ist natürlich nicht so abgeschirmt vom westlichen Einfluss, aber wir haben das Glück, dass wir hier eins ihrer traditionellen Feste miterleben dürfen. Charlston ist 12 Jahre alt geworden, vor ein paar Tagen fand gemäß der Tradition seine Beschneidung statt (ohne Narkose!) und nun gibt es ein großes Fest. Es türmen sich Tücher, Decken, geflochtene Basttaschen mitten auf dem Festplatz - CharlstonßßßAAABBBs Aussteuer für seinen Weg ins Erwachsensein. Zwei Schweine werden erschlagen und dazu gelegt, auch Zuckerrohr und Kava kommen noch ganz oben auf den Geschenkeberg drauf. Viele weitere kleine Geschenke werden Charlston von den Dorfbewohnern und auch von uns Seglern überreicht. Alle Männer haben sich für das Fest Röcke angezogen, die Frauen tragen sogar traditionelle Röcke aus Naturmaterialien. Viele haben ihre Gesichter farbenfroh bemalt. Zwischen den traditionellen Tänzen hält der Großvater von Charlston ein paar kurze Reden, wir sind begeistert, dass wir als Gäste hier willkommen sind. Wir bekommen laplap angeboten - das Nationalgericht von Vanuatu (aus geriebenem Manjok werden große Teigtaschen geformt, welche mit Fleisch gefüllt im Erdofen gebacken werden).


Vanuatu - Anatom, Anelcauhat (18.08.2013 22:39)

Latitude: 20° 14' 21" S, Longitude: 169° 46' 39" E

Als wir nach über zwei Monaten in Fiji unsere Segel Richtung Vanuatu setzten und die letzten Riffe passierten, wurden wir von drei Delfinen verabschiedet. Der erste Segeltag war wegen der sich kreuzenden Wellen recht unangenehm. Einmal war der Seeschlag so heftig, dass die Ofenklappe aufsprang und die Brötchenrohlinge durch die Küche flogen. Die anderen Seetage waren dann jedoch sehr schön. Wir sahen auf halber Strecke einen Albatross ewig ohne jeglichen Flügelschlag dicht über die Wellen gleiten - unglaublich so weit von Land entfernt.

Nach vier Tagen (475 Seemeilen / 880 km) erreichen wir Anatom, die südlichste Insel von Vanuatu. Wir sind gespannt auf das Land, was nicht einmal halb so viele Einwohner wie Dresden hat (nur ca. 200.000) und wo viele Menschen in sehr kleinen Dörfern in völliger Abgeschiedenheit nach ihren alten Traditionen leben. In Vanuatu wird Bislama gesprochen und es gibt über 100 lokale Sprachen - keine Dialekte sondern tatsächlich sehr verschiedene Stammessprachen. In den Schulen wird Englisch gelehrt und nach der Grundschule werden alle Fächer aussschließlich in Englisch unterrichtet, somit können wir uns mit den Einheimischen gut in Englisch verständigen.

Auf der Insel Anatom leben ca. 900 Menschen. Wir ankern in der Bucht des Hauptdorfes Anelcauhat, wo es einen Polizisten gibt, welcher auch noch Zoll- und Quarantänebeauftragter in einer Person ist. Unsere Pässe darf er jedoch nicht abstempeln, das geht nur im Immigration-Büro der Hauptstadt Port Vila. Port Vila befindet sich allerdings über 200 Meilen nördlich von Anatom und es liegen noch zwei weitere Inseln auf dem Weg dahin. "Kein Problem" meint der Polizist, "das mit den Pässen drängt nicht, Ihr könnt Euch alles in Ruhe anschauen".

Gemeinsam mit der Namani-Crew und einem Einheimischen (Joseph) unternehmen wir eine schöne Wanderung zu einem Wasserfall. Fast täglich fahren wir mit unserem Dinghy zur kleinen unbewohnten Nachbarinsel Mystery Island, wo die Jungs stundenlang am weißen Sandstrand buddeln und das Schnorcheln zwischen den bunten, großen Rifffischen richtig Spaß macht. Sogar zwei Schildkröten können wir recht lang beobachten wie sie durch das Riff schweben. Wir haben die Insel für uns allein, womit wir richtig Glück haben, denn hier legen oft Kreuzfahrtschiffe mit 2.500 Personen an Bord an. Dann ist es auf Mystery Island natürlich nicht mehr so paradiesisch ruhig.

Als sich zur Namani und Victoria noch vier weitere Segelboote in die Ankerbucht gesellen, fragen uns die Dorfbewohner, ob wir nicht Lust auf eine kleine Feier mit Erdofenessen und traditionellen Tänzen hätten. Natürlich haben wir Lust! Es ist ein sehr interessanter Nachmittag bzw. Abend, wo wir die Vanuatu-Variante der Kavazubereitung kennenlernen: die Kavawurzelstückchen werden von jemandem vorgekaut und mit Speichel vesetzt bevor sie mit Wasser durch ein Tuch gepresst und als übel riechendes, braunes Getränk in Kokosnussschalen serviert werden. Außerdem bekommen wir die ursprüngliche Bekleidung aus Naturmaterialien gezeigt, sehen traditionelle Tänze und genießen ein leckeres Buffet.

1839 kam der erste Missionar nach Vanuatu, er fiel auf der Insel Erromango (welche wir später noch besuchen werden) sofort dem Kannibalismus zum Opfer. 1848 gelang es einem Missionar sich auf Anatom niederzulassen und das Christentum einzuführen. Durch die Missionare sind viele Traditionen verboten worden, allerdings hatten auch einige Verbote ihr Gutes: wie die Abschaffung des Kannibalismus und z. B., dass die Frauen lebendig!!! zusammen mit ihren verstorbenen Männern begraben wurden. Eine Frau aus dem Dorf berichtet uns, dass in ihrer Familie sehr viel Wert darauf gelegt wird, die traditionellen Lieder und Tänze zu pflegen. Nach dem Kochen wird immer gemeinsam getanzt und gesungen bevor es was zu Essen gibt. Vor allem durch die Liedtexte werden auch die vielen Stammessprachen erhalten. Außerdem erfahren wir, dass der erstgeborene Sohn einer Familie immer dem Großvater zugesprochen wird. Im Alter von 2 bis 3 Jahren wird der kleine Junge zu den Großeltern gegeben, wächst somit oft fern seiner Eltern auf und sichert später die Versorgung seiner Großeltern ab. Die Frau sagt uns, dass es ihr natürlich sehr schwer fiel, ihren Sohn als Kleinkind wegzugeben, aber es ist eben ein Teil ihrer Tradition.

Die Menschen auf Anatom wirken viel reservierter als in Fiji, aber wenn wir erst einmal ins Gespräch gekommen sind, zeigen sie sich sehr interessiert und sind super nett. Wir bekommen Obst und Gemüse geschenkt und verteilen natürlich unsere Gegengeschenke.


Fiji - Viti Levu, Lautoka (12.08.2013 20:41)

Latitude: 17° 35' 59" S, Longitude: 177° 26' 32" E

Am späten Nachmittag ankern wir vor Lautoka direkt neben dem Containerschiffterminal. Schwarze Rauchwolken steigen über der großen Zuckermühle der Stadt auf. Seit 1903 in Betrieb bildet sie den größte Wirtschaftszweig neben dem stark zunehmenden Tourismusgeschäft. Hübsch ist es hier wirklich nicht, aber wir wollen unsere Lebensmittel für die nächsten drei Monate aufstocken und können uns hier auch ausklarieren.

Außer dem Einkaufen ist morgen ein großes Wiedersehen mit Janet und Andreas geplant. Wir hatten uns von der SY Calusa vor über einem Jahr in den Tuamotus verabschiedet. Janet haben wir das letzte Mal auf ihrer schönen Farm in Neuseeland im Januar gesehen (während Andreas jedoch in der Schweiz war). Nach einem halben Jahr in der Heimat sind die beiden nun seit März von den Tuamotus bis nach Fiji gesegelt. Gestern sind sie wie wir auf Viti Levu angekommen. Allerdings die Victoria auf der Westseite und die Calusa auf der Ostseite in Suva. Spontan haben die beiden entschieden sich mit einem Mietauto die Insel Viti Levu anzuschauen und uns somit in Lautoka zu besuchen.

Am Mittwoch heißt es dann für uns nach zwei erlebnisreichen Monaten Abschied von Fiji nehmen, um die Segel Richtung Westen nach Vanuatu zu setzen (450 Seemeilen / 830 km).


Fiji - Viti Levu, Port Denarau (11.08.2013 21:07)

Latitude: 17° 45' 31" S, Longitude: 177° 23' 17" E

Zwei Boote liegen vor der voll belegten Denarau Marina vor Anker, eins davon ist der deutsche Katamaran Imagine. Wir hatten Jutta und Albert in Panama City vor 1 1/2 Jahren kennengelernt und hin und wieder entlang unserer Segelroute getroffen.

Nach einigem Warten bekommen wir am Vormittag einen Platz an der Tankstelle in der Marina und füllen etwas Diesel und ca. 600 Liter kostenloses Trinkwasser auf. Danach segeln wir direkt weiter nach Lautoka.


Fiji - Malolo Lailai Island, Musket Cove (10.08.2013 19:31)

Latitude: 17° 46' 12" S, Longitude: 177° 11' 24" E

Auf dem Weg nach Musket Cove segeln wir an vielen kleinen paradiesischen Inseln vorbei, u. a. sehen wir die Insel Monuriki, wo der Film "Verschollen" (mit Tom Hanks) gedreht wurde und mitten im tiefe Blau taucht auf einmal ein Sandhügel auf.

In Musket Cove liegen die Segler dicht an dicht, wir bekommen die letzte Mooring Boje (zum Ankern ist es sehr tief). Die Marina ist voll mit Ralley-Boote, die in den nächsten Tagen gemeinsam nach Vanuatu starten.

Wir wollen hier eigentlich nur Wasser bunkern, aber dieses ist brackig. Um mindestens 500 Liter in unsere Tanks zu füllen, könnten wir teures Trinkwasser kaufen. Von einem anderen Segler bekommen wir jedoch den Tipp, dass es gutes Wasser kostenlos in Denerau an der Tankstelle gibt. So gehen wir mit den Jungs am Vormittag noch eine Runde in den Hotelpool schwimmen und danach segeln wir nach Denarau (Viti Levu).


Fiji - Waya (08.08.2013 19:22)

Latitude: 17° 18' 35" S, Longitude: 177° 07' 26" E

Uns geht es allen wieder besser und die Kräfte kehren langsam zurück. Die Großwetterlage bietet ein Wetterfenster in der nächsten Woche nach Vanuatu, somit müssen wir uns sputen. Daher können wir nur leider einen Tag auf der wunderschönen Insel Waya verbringen.

Die hohen Berge und faszinierenden Felsen erinnern uns an die Marquesas. Noch dazu gibt es sogar einen endlosen weißen Sandstrand und eine türkisfarbene Ankerbucht. Hier steht kein Ressort sondern ein nettes kleines Dorf (200 Einwohner), in welchem wir durch das Sevusevu wieder herzlich aufgenommen werden. Die Kinder finden eine Baumschaukel an einer Palme am Strand. Immer wenn jemand aus dem Dorf vorbeikommt, hält er für einen netten kurzen Plausch bei uns an.


Fiji - Nanuya Lailai, Blue Lagoon (30.07.2013 19:07)

Latitude: 16° 56' 36" S, Longitude: 177° 22' 05" E

Über Nacht segeln wir gemeinsam mit der SY Namani von Viti Levu zum nördlichen Ende der Yasawa Inselkette. 20 vulkanische Inseln sind hier wie an einer Perlenkette auf einem 90 km langen Riff aufgereiht. An unserem anvisierten Ankerplatz auf Yasawa Island ist zu viel Schwell, daher segeln wir weiter südwärts auf der Westseite der Inselkette zur Blue Lagoon.

Hier liegen einige Segler vor Anker, alle wollen mal in die "Blaue Lagune" eintauchen, wo der gleichnamige Kinofilm gedreht wurde. Auf den Inseln rings gibt es kleine Hotels, direkt neben unserem Boot landet ein Wasserflugzeug mit Hotelgästen, alle zwei Tage kommt ein kleines Kreuzfahrschiff vorbei, dann ist der lange weiße Sandstrand für uns gesperrt. Aber uns ist es sowieso im Moment nicht nach Strand zu Mute, wir kämpfen 10 Tage lang mit einem schweren Magen-Darm-Infekt und Dauerdurchfall. Als gar nichts mehr helfen will, lassen wir uns ausgelaugt wie wir sind ins Krankenhaus auf die Nachbarinsel fahren. Das Krankenhaus entpuppt sich als zweiräumige Bretterhütte mit zwei netten Ärzten, die unseren Diätplan noch weiter reduzieren und uns andere Medikamente mitgeben, welche schließlich helfen. Die Fahrt mit dem Langboot durch die herrliche Rifflandschaft war zwar nicht gerade preiswert, aber die Arztuntersuchungen und Medikamente hingegen sogar kostenlos.

Hannes ist der Einzige, der singend überßßßAAABBBs Boot hüpft. Der Rest der Mannschaft verbringt die meiste Zeit in der Blue Lagoon kraftlos im Bett.


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