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Neuseeland - Great Barrier Island, Whangaparapara (10.12.2012 18:48)

Latitude: 36° 14' 37" S, Longitude: 175° 23' 35" E

Während wir durch die zerklüftete Inselwelt weiter nach Whangaparapara segeln, schwimmt ein kleiner Pinguin direkt an unserem Boot vorbei. Kaum haben wir in Whangaparapara geankert, schwimmen drei Orcas durch die Bucht - recht nah um unser Boot herum. Später erfahren wir, dass es hier fernab des Trubels einige kleine Blaupinguine gibt, der Besuch der Orcas ist jedoch ein sehr seltenes Spektakel.

Die Neuseeländer sind sehr nett und begeistert davon, wie weit wir mit unserem Boot gekommen sind. Zweimal bekommen wir von Fischerbooten frischen Fisch geschenkt, denn unser Anglerglück ist derzeit quasi gleich Null.

Wir machen zwei schöne Wanderungen. Hannes wandert mit seine 4 1/2 Jahren inzwischen 7 km bergauf und bergab, vielleicht schafft er auch mehr... Niclas hat nach so einer Strecke noch jede Menge Reserven, aber seine Beine sind ja auch länger. Eines unserer Ziele ist ein Waldbach mit heißen Quellen. In den natürlichen Pools nehmen wir ein herrlich heißes Bad in traumhafter Natur.


Neuseeland - Great Barrier Island, Smokehouse Bay (08.12.2012 18:30)

Latitude: 36° 11' 57" S, Longitude: 175° 19' 49" E

Als verwöhnte Tropensegler haben wir uns noch nicht so richtig an den kühlen Neuseelandsommer gewöhnt und tragen meist unsere Fleecejacken während die Neuseeländer nur in T-Shirts und kurzen Hosen rumlaufen. Die Smokehouse Bay ist jetzt genau das Richtige für uns: hier können wir Feuer machen. Eine Familie aus Auckland gewährt auf ihrem Grundstück Yachties seit Jahrzehnten freien Zugang. Ein kleiner Bach sorgt für volle Wassertanks, es gibt zwei Badewannen und viele Steinwaschtröge zum Wäschewaschen. Auch drei Räucheröfen stehen für den gefangenen Fisch zur Verfügung.

Wir sammeln Feuerholz und beheizen den riesigen Boiler, in der Mittagssonne duschen bzw. baden wir heiß (im Freien). Die Jungs haben viel Spass auf den Baumschaukeln und nebenbei waschen wir einen großen Berg Wäsche. Wir haben das Gelände ganz für uns allein. Wir feiern den 2. Advent mit einem schönen Lagerfeuer, brutzeln Schinken, essen dazu frisch gebackenes Brot, halten die Knüppelkuchenstöcke ins Feuer, singen Weihnachtslieder und Kay spielt auf der Gitarre.


Neuseeland - Great Barrier Island, Port Fitzroy (05.12.2012 18:16)

Latitude: 36° 09' 57" S, Longitude: 175° 21' 29" E

Von Whangarei segeln wir über Nacht in den Hauraki Golf und kommen nach dem Frühstück auf Great Barrier Island an - eine der größten und schönsten Inseln Neuseelands, auf der es für die 850 Einwohner noch keine zentrale Wasser- und Stromversorgung gibt. Wir ankern in Port Fitzroy, einer gut geschützten Bucht, denn wir erwarten stürmisches Regenwetter in den nächsten Tagen.

Die Dieselheizung läuft, wir machen es uns zwei Tage unter Deck gemütlich und können einen Teil der Aufgabenlisten abarbeiten. Die Jungs können es nicht fassen, dass es der Nikolaus bei diesem Mistwetter bis zu unserem Boot geschafft hat.

Das Wetter schlägt. Wir unternehmen bei herrlichem Sonnenschein eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall, große Baumfarne säumen unseren Weg.


Neuseeland - Whangarei (29.11.2012 17:54)

Latitude: 35° 44' 36" S, Longitude: 174° 19' 00" E

Über Nacht segeln wir direkt von Opua nach Whangarei. Die tolle Bay of Islands werden wir erst im April erkunden, wenn wir auf das passende Wetter für unsere Überfahrt von Opua nach Fidji warten werden. Wir laufen Whangarei für eine knappe Woche an, um unseren Neuseelandaufenthalt zu organisieren.

Hier treffen wir Janet wieder. Sie ist eine echte Kiwi - wie sich die Neuseeländer selbst bezeichnen. Wir hatten sie mit ihrem schweizer Lebensgefährten Andreas in Panama kennengelernt. Knapp 6 Monate lang war ihr Katamaran Calusa und unsere Victoria gemeinsam bis in die Tuamotus unterwegs. Andreas ist leider noch bis Januar in der Schweiz, aber die Wiedersehensfreude mit Janet ist riesig. Mit ihrer großen Hilfe bekommen wir schnell Einiges geregelt. Wir kaufen ein Auto (total unbürokratisch, mit Rückkaufgarantie, viel preiswerter als ein Mietauto)., wir finden einen günstigen und sicheren Liegeplatz für unser Boot von Januar bis März, wenn wir mit Auto und Zelt einige Nationalparks auf der Nord- und Südinsel Neuseelands erkunden wollen, außerdem gehen wir nach 9 Monaten Südseeinselleben mal in einen richtig großen Supermarkt einkaufen.

Nach zwei Tagen Stadtleben nimmt uns Janet mit auf ihre Farm überßßßAAABBBs Wochenende. Nach so viel Infrastruktur genießen wir die idyllische Farm. Janet züchtet hauptsächlich Blumen, für ihre große Töpferei bleibt wegen der Segelei leider im Moment keine Zeit mehr. Niclas und Hannes helfen beim Enten- und Hühnerfüttern. Danach ernten wir noch ein paar Mandarinen, Zitronen und Avocados, später säubern wir die Wassertränke der Kühe vom Nachbarn. Das satte Grün der Wiesen und Wälder in dem hügeligen, ehemaligen Vulkangebiet ist einfach traumhaft. Wir unternehmen noch einen kleinen gemeinsamen Ausflug zu einem Wasserfall in der Nähe der Farm. Am nächsten Tag haben wir noch ein paar Sachen in der Stadt zu erledigen, dann wollen wir für zwei Wochen in den Hauraki Golf segeln.


Neuseeland - Opua (24.11.2012 23:28)

Latitude: 35° 18' 43" S, Longitude: 174° 07' 27" E

Während unserer ersten drei Seetage hatten wir guten Wind und waren recht flott unterwegs. Doch dann folgten sieben langsame Tage: absolute Flauten und frische Brisen wechselten sich ab. Eigentlich hatte der Wetterbericht stetigen Wind versprochen, aber was sollßßßAAABBBs: lieber eine "Kaffeefahrt" als eine raue, stürmische Überfahrt. 60 Seemeilen vor der Küste Neuseelands bekommen wir 15 bis 20 Knoten Wind auf die Nase, daher können wir unser Ziel Whangarei nicht ansteuern. Wir ändern unseren Kurs und laufen die Bay of Islands an.

Im Einklarierungshafen Opua legen wir am Quarantänesteg (ohne Landverbindung!) an, dort kommen die Beamten vom Zoll, Immigration, Biosecurity und Drogenfahndung nacheinander zu uns an Bord. Der Drogenhund hat heute frei, denn es ist Sonntag. Die gesamte Einklarierungsprozedur läuft zügig und unkompliziert ab, alle sind sehr nett. Ein paar Lebensmittel müssen wir abgeben, da keine Frischwaren nach Neuseeland eingeführt werden dürfen.

Der neuseeländische Sommer lässt noch auf sich warte, somit müssen wir nach 1 Jahr und 10 Monaten Socken, Pullis und lange Hosen auspacken sowie das erste Mal unsere Bordheizung in Betrieb nehmen.

Die Segelsaison auf den tropischen Südseeinseln neigt sich nun dem Ende zu, täglich kommen viele Boote hier an. Die Marina von Opua ist brechend voll. Witzigerweise kennen wir die meisten Segler, da wir sie auf unserer Route von Panama hierher bereits irgendwo getroffen haben.


Tonga - Tongatapu, Atata (12.11.2012 23:13)

Latitude: 21° 02' 17" S, Longitude: 175° 15' 36" W

Wir sitzen in den Startlöchern: das Unterwasserschiff haben wir intensiv gereinigt ("toller Tauchgang"), den Motor und das Rigg haben wir gecheckt. Das Schiff ist seeklar, jetzt fehlt nur noch der Wind.

Wir besuchen in der Flautezeit für zwei Tage die kleine Insel Atata. Mal abgesehen von den frei umherlaufenden Schweinen sind wir als Einzige an dem langen Sandstrand unterwegs. Wir machen noch einen kleinen Bummel durch das Dorf, die Leute sind sehr nett, aber was uns nicht so gefällt, ist der Müll, der überall herumliegt.

Am Mittwoch Vormittag beobachten wir eine partielle Sonnenfinsternis und danach gehen wir Anker auf. Der Wind hat aufgefrischt, Kurs Neuseeland liegt an, über 1000 Seemeilen liegen vor uns.


Tonga - Tongatapu, NukußßßAAABBBalofa (05.11.2012 23:33)

Latitude: 21° 08' 17" S, Longitude: 175° 10' 58" W

Der erste Tropensturm bewegt sich auf Tonga und das Minerva Riff zu, daher verschiebt sich unser Start nach Neuseeland. Wir haben uns mit anderen befreundeten Seglern in den kleinen Hafen von NukußßßAAABBBalofa verholt, zwei Anker ausgebracht und unser Boot mit vier Heckleinen am Wellenbrecher festgemacht. Mitte der Woche ist der Sturm wie angekündigt durchgezogen, der heftige Wind hat keinen Schaden hier im Hafen verursacht, wir lagen relativ gut geschützt und haben viel Wasser auffangen können.

Nun sieht es so aus, als ob es Anfang nächster Woche für uns guten Wind Richtung Neuseeland gibt. Wir waren nochmal auf dem großen Frischmarkt in der Stadt. Im Moment gibt es hier eine "Wassermelonenschwemme", die Preise purzeln Tag für Tag: eine Wassermelone für einen halben Panga (ca. 25 Eurocent).


Tonga- Tongatapu, Pangaimotu (02.11.2012 10:44)

Latitude: 21° 07' 29" S, Longitude: 175° 09' 47" W

Tongatapu ist die grösste Insel in Tonga. Im Hauptort NukußßßAAABBBalofa befindet sich der Königspalast, ansonsten hat die Insel nicht viel zu bieten. Wir wollen hier nur noch ein paar frische Lebensmittel kaufen und uns ausklarieren. Übers Wochenende ankern wir vor der kleinen Insel Pangeimotu, um die Wetterprognosen zu beobachten. Mit dem nächsten günstigen Wind segeln wir zum Minerva Riff, um von dort aus nach Neuseeland zu starten.


Tonga - HaßßßAAABBBapai Inseln, Nomuka Iki (28.10.2012 09:52)

Latitude: 20° 16' 39" S, Longitude: 174° 48' 14" W

Wir segeln weiter südwärts in dem Land, welches jeden Morgen als Erstes vor allen anderen Ländern die Sonne aufgehen sieht, welches als einziger pazifischer Staat niemals kolonialisiert wurde und welches heute die letzte polynesische Monarchie ist.

Nomuka Iki war einst eine Gefängnisinsel, heute ist sie unbewohnt und wir haben vom Gefängnis keinerlei Spuren mehr finden können. Die grössere Insel Nomuka liegt nur eine Seemeile entfernt, wir könnten also das Dorf dort mit dem Dinghy erreichen, aber uns fehlt es an Nichts, so geniessen wir die landschaftliche Idylle und bereiten unser Boot auf die anspruchsvolle Fahrt nach Neuseeland vor.

Der endlose einsame Sandstrand läd zum Spazieren und Sammeln von Muscheln ein. Direkt hinter unserem Boot liegt ein farbenprächtiges Korallenriff mit einer grossen Vielfalt an weichen und harten Korallenarten sowie sehr vielen verschiedenen Rifffischen. Auch Nemo wohnt hier mit seiner "Grossfamilie" in einer Seeanemone. Wir entdecken einige Mördermuscheln (Riesenmuscheln), die ca. 80 cm gross sind. Sie können hier bis 200 kg schwer werden! Beim Annähern klappen sie ihre beiden gezackten Schalen zusammen, Fuss oder Hand sollte man besser nicht dazwischen bekommen.

Erst lagen wir allein vor Nomuka Iki, dann gesellte sich wieder die SY Namani zu uns. Zu Halloween sind es 7 Segelboote. Die fünf Seglerkinder (aus drei verschiedenen Ländern) rudern alle gemeinsam mit unserem Dinghy von Segelboot zu Segelboot und erbeuten sich singend viele Süssigkeiten.


Tonga - HaßßßAAABBBapai Inseln, HaßßßAAABBBafeva (25.10.2012 10:32)

Latitude: 19° 57' 09" S, Longitude: 174° 42' 13" W

Am Vormittag segeln wir zur Insel HaßßßAAABBBafeva und liegen als einziges Segelboot vor dem kleinen Dorf vor Anker. Als wir mit unserem Dinghy anlanden, kommen sofort ein paar neugierige Kinder angerannt und begrüssen uns freudig. Sie führen uns durchs Dorf bis in ihre Schule.

Auf dem Schulgelände wohnt der Schulleiter mit seiner Familie. Er heisst Pieta, freut sich sehr über unseren Besuch und zeigt uns die Schule. Hier werden 43 Kinder von drei Lehrerinnen in den Klassen 1 bis 6 unterrichtet. In drei Unterrichtsräumen lernen jeweils zwei Klassenstufen gemeinsam. Pieta läd Niclas und Hannes zum Unterricht am nächsten Morgen ein. Er unterrichtet an diesem Morgen die Gruppe der Erst- und Zweitklässler selbst und setzt Niclas und Hannes einfach mit rein. Die 6 bis 7-jährigen Kinder werden ausschliesslich in ihrer Muttersprache unterrichtet, ab der 3. Klasse wird Englisch gelehrt. In der weiterführenden Schule werden ab der 7. Klasse viele Fächer in Englisch unterrichtet. Niclas und Hannes versuchen einfach den anderen Kindern alles nachzumachen und Niclas schreibt sogar sein erstes Wort in der tonganischen Sprache: Fale = Haus. Pieta gibt sich viel Mühe und erläutert
unseren Jungs die Aufgaben in Englisch. Auch wenn sie nicht alles verstehen können, sind Niclas und Hannes vom Schulbesuch begeistert.

Auf unserem Weg durch das Dorf zurück reicht uns ein altes Ehepaar vier Bananen über den Zaun. Als Niclas und Hannes sich strahlend bedanken, ist das alte Mütterchen so gerührt, dass sie ihren Mann weitere Bananen holen lässt. Sie wollen nichts für die Bananen haben, sprechen auch leider kein Englisch, wir sind auch gerührt und können es wieder nicht fassen, welche Herzlichkeit uns Fremden entgegengebracht wird. Später bringt uns eine junge Frau (die wir am Vortag getroffen hatten) noch eine Tüte Mangos, die sie für uns aufgesammelt hat.

Am Nachmittag des 26. Oktobers erfasst uns ein heftiger Squall (Regensturm) in der Ankerbucht. In Spitzen jagt der Squall mit 56 Knoten (Windstärke 11) über unser Boot. Die Victoria neigt sich zur Seite (ohne gesetzte Segel), so dass die Schubladen auffliegen. Der Windgenerator heult extrem laut, wir haben das Gefühl wir heben gleich ab. Der starke Regen nimmt uns jegliche Sicht. Wir starten vorsichtshalber den Motor falls wir driften sollten. Der Anker hält jedoch gut. So schnell wie das Unwetter gekommen war - so schnell zieht es auch wieder ab. Die Victoria nimmt keinen Schaden, allerdings kentert unser Dinghy samt Motor und wir verlieren dabei unseren Dinghyanker. Nach intensiver Reinigung bekommt Kay den Motor wieder zum Laufen und nach einer langen Tauch- und Schnorchelsuche finden wir auch den Anker wieder.


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