1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Fiji - Taveuni, Nordwestküste (25.06.2013 21:27)
Latitude: 16° 41' 35" S, Longitude: 179° 53' 42" W
Unser Ankerplatz ist sehr unruhig, es steht viel Schwell in der Bucht. Lange wollen wir hier aber sowieso nicht bleiben, sondern nur einen Landausflug unternehmen, um uns mit frischem Obst und Gemüse zu verproviantieren, bevor wir in den östlichen Teil von Fiji (Lau-Gruppe) aufbrechen.
Genau durch die Insel Taveuni verläuft der 180. Längengrad. Um jedoch das Leben zwischen gestern und heute etwas einfacher zu gestalten, hat man die Datumsgrenze mit einem Bogen versehen, der heute nicht nur um ganz Fiji sondern sogar auch noch um Tonga verläuft. Mit dem Boot haben wir den 180. Längengrad bereits mehrmals gekreuzt und die GPS Koordinaten sind von West auf Ost (bzw. umgekehrt) gesprungen. An Land ist die magische Linie schon eindrucksvoller, denn da kann man ja Schilder aufstellen. Niclas und Hannes finden es lustig, dass es für ihren linken Fuss theoretisch Dienstag und für ihren rechten Fuss schon Mittwoch ist.
Viel Spass haben wir vier auch auf den natürlichen Wasserrutschen in einem kleinen Flussbett in der Nähe von Waiyevo. Wir treffen dort Simon, einen 11-jährigen Fiji-Jungen, der mit uns von Pool zu Pool über die ausgewaschenen Steine rutscht. Ohne sein "Insider-Wissen" hätten wir uns sicher nicht überall runter getraut.
Am nächsten Tag wollen wir gemeinsam mit der SY Namani und der SY Caps Tres zur Lau-Gruppe aufbrechen. In der Nacht bekommt Niclas jedoch starke Halsschmerzen, die sich dann leider am nächsten Vormittag als Mandelentzündung entpuppen. Über UKW funken wir die Segler in Taveuni an, ob jemand einen Arzt an Bord hat - leider ist das nicht der Fall, aber wir bekommen einen Kontakt zu einer segelnden amerikanischen Ärztin vermittelt, die gerade auf der Nachbarinsel Vanua Levu vor Anker liegt. Über Kurzwellenfunk gelingt uns dann der direkte Kontakt mit der Ärztin. Sie bestätigt unsere Diagnose und "verordnet" ein Antibiotikum. Unter den verschiedenen Antibiotika unserer Bordapotheken findet Nana auf der SY Namani das ideale Kinderantibiotikum bei Mandelentzündungen. Bestätigung der Ärztin per Funk: Volltreffer! Wir tauschen die Antibiotika und sind der Namani-Crew sehr dankbar.
Namani und Caps Tres gehen dann Anker auf - wir bleiben, denn in der Lau-Gruppe gibt es keinerlei Infrastruktur. Falls Niclas das Antibiotikum nicht vertragen sollte, gibt es hier auf Taveuni zumindestens einen Arzt in einem kleinen Krankenhaus. Wir vereinbaren mit der segelnden amerikanischen Ärztin zweimal täglich einen Funkkontrolltermin und sind begeistert von dieser einzigartigen Betreuung. Niclas geht es rasch besser, so dass wir auf ein Wetterfenster (aussetzender Südostpassat) in ein bis zwei Wochen hoffen, um doch noch in die Lau-Gruppe segeln zu können. Ansonsten werden wir unsere Reise durch Fiji Richtung Westen fortsetzen.
Fiji - Vanua Levu, Viani Bay (20.06.2013 23:01)
Latitude: 16° 45' 12" S, Longitude: 179° 54' 00" E
Wir liegen mit 10 Segelbooten in der Viani Bay vor Anker, die meisten von ihnen kennen wir - neue, fremde Umgebung mit vertrauten Menschen, das ist schon schön. Schnell haben wir gemeinsame Pläne geschmiedet, um die nächsten zwei windarmen und regenfreien Tage zum Schnorcheln und Tauchen zu nutzen.
Mit Nana und Markus (SY Namani) unternehmen wir zwei tolle Tauchgänge am Rainbow Reef in der Somosomo Strait, die für ihren Fischreichtum, die Artenvielfalt und vor allem auch für die farbintensiven weichen Korallen unter Tauchern ein Highlight ist. Unsere spanischen Freunde Virginia und José (SY Caps Tres) übernehmen in der Zeit die Kinderbetreuung.
Am nächsten Tag wird es richtig international: Jack, der in der Viani Bay lebt, steigt als Guide mit uns auf die amerikanisch-deutsche SY Namani, außerdem kommt noch spanisches Blut (SY Caps Tres) und finnischer Charme (SY Merilelu) hinzu. Jack hat eine Mooringboje am Außenriff, wo wir Schnorcheln und Tauchen wollen. Da der Weg dorthin mit unseren Dinghies zu weit ist, fahren wir 8 Erwachsene mit den 3 Kindern gemeinsam auf der SY Namani raus und schleppen drei Dinghies hinterher. Schnorchelnd bzw. tauchend lassen wir uns von der recht starken Strömung am Riff entlang treiben bis uns Jack mit den Dinghies wieder einsammelt. Der Wind und die Welle nehmen über Mittag leider zu, so dass wir nicht lang im Wasser bleiben können.
Zurück in der Ankerbucht wir alles ruhiger, so kann Niclas wieder mit dem Kajak unserer Nachbarn allein durch die Bucht paddeln. Hannes hat jetzt "den Dreh" mit der Taucherbrille und dem Schnorchel raus, so dass er mit großer Freude nun länger die Unterwasserwelt bestaunen kann als beim Luftanhalten mit Schwimmbrille.
Fiji - Vanua Levu, Cousteau Resort (17.06.2013 22:06)
Latitude: 16° 48' 38" S, Longitude: 179° 17' 15" E
Gemeinsam mit der SY Namani verlassen wir den Kleinstadttrubel von Savusavu und ankern ein paar Meilen weiter vor dem Jean-Michel Cousteau Resort (Inhaber ist der Sohn von Jacques Cousteau).
Während Niclas und Nicky viel Spass beim gemeinsamen Springen vom Hotelsteg haben, übt Hannes fleißig Schwimmen im tiefen Wasser, denn das letzte Training ist fast ein Dreivierteljahr her. In der Nähe unseres Ankerplatzes entdecken wir beim Schnorcheln weiche Korallen, die recht selten geworden sind.
Ansonsten gibt es an Bord reichlich zu tun: das gebrochene Dinghypaddel wird mit einem Spatenstiel repariert (da kein Aluminiumrohr in Savusavu aufzutreiben war), ein Fenster wird neu eingedichtet, der Motor gecheckt, Spifall und Großfall ausgetauscht, Molke für die eigene Frischkäseproduktion angesetzt (da sich das Fijikäseangebot auf Schnittkäse beschränkt), das Tauchequipment gewartet, der Schulunterricht fortgesetzt, ...
Oft ziehen dicke Regenwolken am Himmel der Savusavu Bay entlang, aber alle machen einen Bogen um unsere Ankerbucht.
Fiji - Vanua Levu, Savusavu (10.06.2013 22:57)
Latitude: 16° 46' 34" S, Longitude: 179° 19' 41" E
Erst haben wir wochenlang in Neuseeland auf ein gutes Wetterfenster für unsere Fahrt nach Fiji gewartet, dann sind wir mit guten Aussichten Ende Mai endlich gestartet, schliesslich änderten sich diese Prognosen jedoch kurz nach unserer Abfahrt wieder. Somit konnten wir keinen Direktkurs nach Fiji anlegen, sondern sind in einem grossräumigen Zickzackkurs zwei Sturmtiefs ausgewichen. Mit gereffter Vock und drittem Reff im Grosssegel sind wir zwei Tage lang bei starkem Wind durch die raue See gesegelt. Die Victoria lief sehr gut und sicher - kein Grund zur Sorge - allerdings brauchte man beim Kochen und Brotbacken artistisches Jongliergeschick. Wir waren mit vier anderen deutschen Booten gemeinsam nach Fiji gestartet, wobei einige während der rauen Seetage das Kochen gleich ganz aufgaben. Zweimal täglich haben wir wieder über Funk unsere Positionen ausgetauscht. Ausserdem hatten wir bei dieser schwierigen Wetterküche auf unserer Funkrunde Unterstützung vom Festland: ein erfahrener Segler und Wetterfrosch hat uns aus Russel (Neuseeland) die aktuellen Wetterentwicklungen aus dem Internet per Funk mitgeteilt. Aufgrund der "Umleitungen" haben wir 12 Tage bis Fiji gebraucht, wobei wir in der letzten Woche sonniges Segelwetter bei angenehmen Wellen- und Windbedingugen genossen haben.
Als wir in dem kleinen Ort Savusavu auf der Insel Vanua Levu ankommen, sind bereits zwei Boote "unserer Reisegruppe" da und die anderen beiden laufen kurz nach uns ein. Alle vier Behörden (Immigration, Zoll, Quarantäne und Gesundheitsamt) kommen zu uns an Bord, bevor wir an Land dürfen. Alles läuft reibungslos, die Beamten sind sehr freundlich.
Gewöhnlich stauen sich über Vanua Levu die Passatwolken auf, so dass es für uns eine regnerische Woche in Savusavu ist. Bei mindestens 27°C sind wir jedoch froh über die Wolken, da wir uns erst wieder an die tropische Wärme und Luftfeuchtigkeit gewöhnen müssen. Wir arbeiten täglich Einkaufslisten ab, da die Preise in Fiji doch wesentlich günstiger als in Neuseeland sind. Allerdings ist das Angebot hier recht begrenzt, so müssen wir nach dem fünften Laden wirklich einsehen, dass in Fiji z.B. kein Spiritus verkauft wird, den wir aber zum Vorheizen unseres Petroleumherdes benötigen. Der Ort ist übersichtlich und schnell durchlaufen, wenn allerdings in drei Geschäften die Eier ausverkauft sind und wir erst im vierten Laden erfolgreich sind, dann kann sich das Einkaufen mit den Jungs zu Fuss schon recht zäh gestalten.
Ein viertägiges Volksfest beschert uns da eine schöne Abwechslung: es wird getanzt, die Polizeikapelle marschiert durch den Ort und Niclas erlebt seine erste und wahrscheinlich billigste Riesenradfahrt (0,80 Euro! pro Person). Die Leute kreischen vor Freude auf dem Riesenrad, auch vor dem Stand des Blechbüchsenzielwerfens bilden sich lange Schlangen. Neben der Festbühne sind das die beiden Hauptattratkionen. Es ist so schön zu sehen, wie sich die Menschen hier über so einfache Dinge richtig freuen können.
Neuseeland - Opua (03.05.2013 16:33)
Latitude: 35° 18' 42" S, Longitude: 174° 07' 36" E
Verproviantiert und aufgetankt sitzen in den Startlöcher für unsere Überfahrt nach Fiji. Eigentlich sollte es am ersten Maiwochenende losgehen, aber die Wetterprognosen hielten nicht, was sie versprachen. Somit teilten wir den Behörden mit, dass wir die Ausklarierung verschieben müssen. Kein Problem, vielen anderen geht es ja genauso.
Zwischen dem inzwischen herbstlich kalten, regnerischen und stürmischen Wetter, gibt es auch immer wieder ein paar sonnige Tage. Solch einen Tag nutzen wir für eine schöne Küstenwanderung von Opua nach Pahia.
In Opua treffen wir wieder sehr viele bekannte und befreundete Segler. Es ist wie bei unserer Ankunft Ende November in Opua: wie in einem kleinen Dorf scheint hier jeder jeden zu kennen. Es ist schön sich so spontan wiederzusehen und auszutauschen, aber von einigen Crews müssen wir uns leider auch richtig verabschieden, da unsere Segelrouten in verschiedene Richtungen gehen werden.
Am zweiten Maiwochenende sah es zwischenzeitlich so aus, als dass wir guten Wind nach Fiji bekommen würden, aber das Wetter schlug leider wieder kurzfristig um. Einige Segler, die sich bereits sich auf den Weg gemacht hatten, kamen zurück, andere mussten ihre Route zu einer anderen tropischen Inselgruppe ändern. Nun wollen wir am dritten Maiwochenende nach Fiji aufbrechen. Das Wetter wird nicht ideal sein: die ersten vier Tage eher rau, viel Wind und Welle, anschließend eine große Flaute - aber es ist ein Wetterfenster ohne Gefahren und das ist für uns ausschlaggebend.
Neuseeland - Pahia (01.05.2013 21:45)
Latitude: 35° 16' 25" S, Longitude: 174° 05' 15" E
Pahia ist nicht besonders hübsch. Es ist ein touristischer Ort, von welchem die verschiedensten Bootstouren in die Bay of Islands starten. Unser Ziel ist ein etwas größerer Supermarkt, um für unseren Törn nach Fiji frische Lebensmittel zu kaufen.
Wir unternehmen einen Spaziergang nach Waitangi. Hier wurde 1840 das Friedensabkommen zwischen den Maori und den Siedlern geschlossen, mit welchem Neuseeland offiziell britische Kronkolonie wurde.
Die Windrichtung ändert sich, an unserem Ankerplatz baut sich ein zu hoher Schwell auf, so dass wir nach Opua umsetzen. Dort wollen wir in den nächsten Tagen ausklarieren, je nach dem wie sich die Wetterlage für die Überfahrt nach Fiji entwickelt.
Neuseeland - Russell (30.04.2013 22:32)
Latitude: 35° 16' 23" S, Longitude: 174° 07' 35" E
Nach drei Wochen Natur wollen Niclas und Hannes mal wieder "eine Stadt mit richtigen Straßen und Autos sehen". Wir besuchen das kleine, hübsche Städtchen Russell (1000 Einwohner), welches Anfang des 19. Jahrhunderts die erste - von den Siedlern - gegründete Stadt und kurzzeitig auch Hauptstadt Neuseelands war. Auf unserem Stadtbummel entdecken wir in einem Museum eins der wenigen noch erhaltenen Walfangboote (Ruderboot), beobachten eine Straßenteermaschine und eine Walze, finden einen Spielplatz sowie einen Supermarkt - jeder von uns kommt somit auf seine Kosten.
Neuseeland - Urupukapuka Island, Urupukapuka Bay (26.04.2013 22:08)
Latitude: 35° 13' 19" S, Longitude: 174° 14' 22" E
Aller guten Dinge sind drei - wir besuchen noch einmal die Insel Urupukapuka. Dieses Mal ankern wir in der gleichnamigen Bucht. Auf einer schönen Wanderung erkunden wir den Südteil der Insel. Wir durchqueren zahlreiche Schafweiden und genießen die tolle Aussichten in die Bay of Islands.
Ein sehr nettes älteres Ehepaar ist mit seinem kleinen Boot zum Zelten in die Urupukapuka Bay gefahren. Wir kommen ins Gespräch und sie laden uns spontan auf ihre Obstplantage (Mandarinen und Tamarillos) in Kerikeri für das nächste Wochenende ein. Leider müssen wir da schon in Opua für die Ausklarierung vorliegen. Dies ist nur ein Beispiel für die herzliche Gastfreundschaft, welche wir auf unserer Reise durch Neuseeland sehr oft erlebt haben.
Neuseeland - Motuarohia Island (Roberton Island) (21.04.2013 20:26)
Latitude: 35° 14' 03" S, Longitude: 174° 10' 08" E
Hier treffen wir die Namani-Crew wieder, sie haben uns ein paar frische Lebensmittel aus der Stadt mitgebracht. Wie immer gibt es einige (Wartungs-) Arbeiten an unseren Booten zu tun. Außerdem hat inzwischen auch bei uns an Bord die Schule für Niclas begonnen (wir greifen etwas vor, da wir mit der Vorschule längst fertig sind und den Unterricht entspannt angehen wollen).
Es bleibt jedoch genug Zeit, den sonnigen neuseeländischen Spätsommer zu genießen. Die drei Jungs toben gemeinsam am Strand. Wir klettern auf einen Hügel, von welchem wir einen tollen Blick über die kleine schmale Insel haben. Motuarohia ist in der Mitte nur wenige Schritte breit, wenn die Lagunen bei Hochwasser gefüllt sind.
Zweimal kommen Delfine in unsere Ankerbucht. Zum Greifen nah schwimmen sie an unserem Boot vorbei. Wir können sogar hören, wie sie miteinander kommunizieren - oder wollen sie uns was sagen? Auch wenn wir schon oft Delfine gesehen haben, es ist jedes Mal anders und immer wieder sehr beeindruckend für uns. Das Wasser ist klar, so dass wir sogar kleine Rochen beobachten können wie sie unter unserem Boot durchschwimmen. Ein Pied Shag tummelt sich auch bei uns am Boot und zeigt uns, dass er nicht nur gut fliegen sondern auch tief tauchen kann (Pied Shags hatten uns in Opua am Quarantänesteg begrüßt, vgl. Fotogalerie). Wenn diese Vögel mit ihren langen weißen Bäuchen in den Bäumen sitzen, sehen sie aus wie Pinguine - nur haben sie ihre Nester viel zu weit oben. Ansonsten haben die Jungs noch einen toten Krebs mit großen lilafarbenen Zangen entdeckt und einen dicken Sandwurm beobachtet, wie er sich tief in den Strand eingegraben hat. Es bleibt also für uns weiter spannend, gemeinsam die Natur zu erkunden.
Neuseeland - Urupukapuka Island, Paradise Bay (19.04.2013 14:16)
Latitude: 35° 13' 05" S, Longitude: 174° 13' 37" E
Zum zweiten Mal besuchen wir Urupukapuka Island und ankern jetzt in der Nachbarbucht. Es ist wirklich eine Paradiesbucht. Wir haben den herrlichen Sandstrand mit Baumschaukel ganz für uns allein. Mit dem Wetter haben wir dieses Mal mehr Glück, wir unternehmen zwei schöne kleine Wanderungen und die Jungs können sogar ihre Flossen ausprobieren, die sie zu Weihnachten bekommen haben.
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